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Shiatsu - Asiatische Körperarbeit aus Europa
Wer nach Japan reist, um näher an der Quelle des Shiatsu zu sein, wird wahrscheinlich überrascht sein: Denn das, was dort vielfach als Shiatsu praktiziert wird, unterscheidet sich oft von der Art, wie Shiatsu im Westen ausgeübt wird. Das ist der Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg geschuldet. Der Name „Shiatsu“ entstand um 1920. Zuvor gab es viele unterschiedliche manuelle Methoden, die sich mit der Anregung der Lebensenergie als Volksmedizin befassten.
Tokujiro Namikoshi war der Gründer der ersten Shiatsu-Schule in Japan. Doch weil während der kurzzeitigen Besatzung von Japan durch die USA nach dem Zweiten Weltkrieg viele Methoden verboten wurden, die suspekt oder exotisch erschienen, passte er seine Lehre stark an die westliche Denkweise an und vermied einen Bezug zum Konzept des Ki und dem traditionellen Meridiansystem.
Sein Schüler Shitsuto Masunaga beschäftigte sich hingegen mit den Übersetzungen alter chinesischer Schriften und begann, Shiatsu wieder an die traditionelle chinesische Lehre mit ihren energetischen Befundmethoden heranzuführen. Mit dem von ihm begründeten Stil des „Zen Shiatsu“ fanden er und seine direkten Schüler vor allem in Europa und Amerika Anerkennung, während er in Japan selbst wenig Resonanz erhielt. Wie sind Sie zu Shiatsu gekommen?
Frank Seemann: Ich suchte nach dem Studienabschluss der Vergleichenden Religionswissenschaft nach einer praktischen Tätigkeit im Bereich Selbsterfahrung. So kam ich vor über 27 Jahren erstmals mit Shiatsu in Kontakt. Nach zwei Kursen in München bei einem Schüler von Wataru Ohashi war ich so begeistert, dass ich die folgenden Jahre immer wieder zum Masunaga-Schüler Ohashi selbst nach New York reiste und ihn auf Reisen als Assistenten begleitete. Schon vor fast 25 Jahren richtete ich mir eine eigene nebenberufliche Praxis ein, später übernahm ich eine GSD-anerkannte Shiatsu-Schule und engagierte mich im Berufsverband, deren Vorstandsvorsitzender ich zurzeit bin.
Wie finden Klienten zur Therapie?
Frank Seemann: Vor etwa zehn, 15 Jahren kamen vor allem Menschen, die zunächst nach Selbsterfahrung suchten. Sie hatten Yoga praktiziert, Asien bereist und sich makrobiotisch ernährt. Heute suchen Interessierte häufiger einen Weg, sich beruflich anders zu orientieren oder einen Ausgleich zu ihrer zu ‚verkopften' Arbeit zu finden und sich gleichzeitig innerlich weiter zu entwickeln.
Mit welchen Erwartungen kommen die Klienten zu einer Behandlung?
Frank Seemann: Oft kommen Menschen mit Beschwerden und der Vorstellung zu uns, dass sie sich ihre Probleme schnell einmal wegbehandeln lassen könnten. Dann müssen wir erst einmal erklären, dass wir uns nicht mit Krankheiten und Symptomen beschäftigen, sondern mit dem energetischen Ungleichgewicht, das wir gemeinsam wieder in Balance bringen wollen.
Welche gesundheitlichen Effekte hat Shiatsu?
Frank Seemann: Shiatsu ist eine Form der Pflege der Lebensenergie, um gesund zu bleiben. Es ist also nicht ,gegen' etwas, sondern ,bei' etwas gut.Wenn ich die grundlegenden Energien, die unser Leben tragen, stimuliere und reguliere, ist das nicht gegen ein spezielles Symptom, sondern hat Effekte, die individuell ganz unterschiedlich ausfallen können.Das kann mehr Ruhe oder Entspannung sein. Es kann aber auch zunächst eine unangenehme, krisenhafte Erfahrung sein, weil im Inneren des Klienten ein Prozess angeregt wird und etwas Neues in Bewegung kommt.
Wie findet man einen guten Shiatsu Therapeuten?
Frank Seemann: Shiatsu ist kein geschützter Begriff, wohl aber die Berufsbezeichnung Shiatsu-Praktiker GSD. Beim Berufsverband, der Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland (GSD), finden Interessierte zahlreiche Shiatsu-Praktiker, die eine dreijährige, mindestens 500 Stunden umfassende Ausbildung absolviert haben.
Danke für die Bereitstellung des Artikels durch Gesunde Medizin
INTERVIEW von GesundeMedizin mit Frank Seemann
Frank Seemann Shiatsu-Lehrer und -Praktiker GSD, Certified Postural Integrator
Seit circa 25 Jahren arbeitet er in seiner eigenen Praxis und als Lehrer an verschiedenen Shiatsu-Schulen. Parallel dazu hat er Erfahrungen im Bereich der Körperarbeit gesammelt, u. a. Yoga, Qigong, Aikido.
ZITAT: „Jeder Mensch ist der beste Experte für seine Gesundheit.“
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