Der Architekt Gottfried Böhm blickt auf ein außergewöhnliches Lebenswerk zurück und wo wäre dieses besser zu würdigen als im Museum Frieder Burda in Baden-Baden? Am 9. Juli 2015 wird Gottfried Böhm mit Moderator Rainhardt Hübsch über sein Leben, Schaffen, und Werk erzählen.
Gottfried Böhm, ein Architekt der bewegt
Was bewegt einen Architekten, und wie bewegt ein Architekt als künsterisch Schaffender sein Umfeld, ja einen Teil der Welt. Das könnte eine der Fragen sein, die vielleicht gestellt und vielleicht von Gottfried Böhm beantwortet werden kann - zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe, die in Kooperation des Museum Frieder Burda mit der Stadt Baden-Baden und dem Bund Deutscher Architekten gegründet wurde - und bei der es um die öffentliche Auseinandersetzung mit der modernen Architektur geht und hierzu bedeutende zeitgenössische Architekten eingeladen werden.
Gottfried Böhm Architekt und Schaffender
Der berühmte Architekt, geboren 1920, wurde bereits in den 1950er und 1960er Jahren durch seine spektakulären Entwürfe für Kirchen bekannt, darunter auch die bekannte Wallfahrtskirche in Neviges, die für internationales Aufsehen sorgte. Danach schuf Gottfried Böhm, der bis heute aktiv ist, zahlreiche Wohnungs- und Verwaltungsgebäude, sein Stil prägte den Städte- und Siedlungsbau. Für sein Werk wurde er als erster Deutscher 1986 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet, der als Nobelpreis der Architektur gilt. Gottfried Böhm nimmt auch, in hohem Alter inzwischen, so sein Sohn, immer noch rege an der Architekturentwicklung teil, entwirft Modelle und futuristische Wohnlandschaften und Lebensräume mit einem weiten, visionären Blick in die Zukunft. Leider konnte Gottfried Böhm dann doch nicht kommen, dafür aber sein Sohn Peter Böhm, der ihn trefflich vertrat.
Man darf sich nicht zu arg von Moden und Zeitströmen fangen lassen
Es gab auch mahnende Worte an die Kommunalpolitiker, die sich allzugerne vom Zeitgeist treiben und so manche - erst später ersichtliche - Bausünde durchgehen lassen. "Hier in Baden-Baden gibt es diese wunderbaren alten Häuser, Plätze.Überhaupt der Städtebau in Baden-Baden − das ist eine unheimliche Qualität, die in den Köpfen der modernen Architekten nicht präsent ist», sagte Peter Böhm. „Ich habe heute eine wunderbare Führung durch Baden-Baden genossen. So eine Stadt ist fast schon eine Idealstadt − das Gefüge aus verschiedensten Plätzen, länglichen, quadratischen, dreieckigen Plätzen, Straßen- und Platz-Alleen und die Terrassen, die rauf zum Schloss gehen, die großen Parkanlagen, die tollen Hotels, Natur und Urbanität − eine Form von Idealstadt.“
9. Juli 2015 um 19.30 Uhr im Museum Frieder Burda, in der Lichtentaler Allee, in Baden-Baden.