LOHASHOTELS

Das Lieblingsbad von Ludwig I.


Schon vor über 250 Jahren fühlten sich Könige und Adelige von dem fränkischen Kurort in der Rhön angezogen. Zur wahren Leidenschaft und Schauplatz einer großen Liebe wurde er jedoch für den Bayernkönig Ludwig I., der zwischen 1818 und 1862 allein 26 Mal hierher kam.


In dem beschaulichen Städtchen, von wo aus er manchmal wochenlang die Staatsgeschäfte führte, nachdem er 1825 die Nachfolge seines Vaters Maximilian I. angetreten hatte, verursachte er einmal jedoch großen Wirbel. Denn der Landesherr sorgte nicht nur als Bauherr für Prunk und Pavillons (wovon noch heute die prachtvollen barocken Kurbauten zeugen), sondern im Sommer 1847 auch für jede Menge Klatsch und Tratsch. Neben den hiesigen Heilwässern, die Ludwig I. bereits 1818 zu schätzen gelernt hatte, lebte er hier nämlich eine zweite Leidenschaft aus: Seine Affäre mit der Tänzerin Lola Montez.


Der König und die Tänzerin


Die Mätresse ihrer Majestät war bereits „bekannt wie ein bunter Vogel“, als sie 1847 mit ihm, mehr oder weniger „anonym“ die Sommerfrische hier verbrachte – und ihre im Jahr zuvor in München begonnene „königliche“ Liaison fortsetzte.


Die junge Dame erregte erstmals 1843 Aufsehen, als sie in London als angebliche Solotänzerin aus Sevilla auftrat: Aus Elizabeth Rosanna Gilbert, geschiedene James, war Lola Montez geworden. Doch das Publikum durchschaute das Rollenspiel. Montez verließ England und zog kreuz und quer durch Europa. Ihre Auftritte von Berlin bis St. Petersburg wurden von Skandalen, Affären und übereilten Abreisen begleitet; in Frankreich gab es sogar einen aufsehenerregenden Sensationsprozess.  1846 kam es in München dann zur schicksalhaften Begegnung mit dem bereits 60-jährigen Bayernkönig – der die junge Frau später in den Adelsstand erhob und zur Gräfin Marie von Landsfeld machte. Was ihrer beider Verbindung weder legalisierte, noch die Kritik der adligen Verwandtschaft wie der politischen Opposition an dem „geschlamperten Verhältnis“ verstummen ließ. Im Gegenteil.  


Die Rhöner Luft und die Quellen


Nun, Luft und Liebe sind zwar, so sagt man, wichtige Voraussetzungen für ein gesundes Leben – aber davon allein werden die beiden in jenen Sommertagen ebenso wenig gelebt haben wie die heutigen Gäste. Schließlich kommt hier zur guten Rhöner Luft das Lebenselixier Wasser.


Gleich aus sieben Mineralquellen sprudelt das „köstliche Nass“. Mit extrem niedrigem Kochsalzgehalt und hoch wirksamen Mineralisationen ist es Grundlage für ein breites Spektrum von Indikationen und Anwendungen, zwei sind offiziell als Heilquellen anerkannt. Ganz zu schweigen vom Geschmack: von der Sinnberger-Quelle (erstmals 1749 erfasst) – oft auch als „Bad Brückenauer Champagner“ bezeichnet– bis zur Ludwig I.-Quelle kann man in dem malerischen Urlaubsidyll ein breites Spektrum unterschiedlicher Wässer probieren. In der modernen Heilquellen-Lounge darf der Besucher dabei direkt aus fünf Quellen zapfen, um die verschiedenen Geschmacksrichtungen zu testen.


Autorin: Sonja Sahmer


Tipps und Klicks

Mehr über das „königliche Kleinod Bayerns“, das übrigens gemeinsam mit den Kurbädern Bocklet, Kissingen, Neustadt und Königshofen zum „Bäderland Bayerische Rhön“ (www.baederland-bayerische-rhoen.de) gehört, erfährt man unter www.badbrueckenau.com. Wer „nur so“ der wohltuenden Wasser und frischen Luft wegen kommen möchte, um aktiv auf den Spuren von Ludwig & Lola zu lustwandeln, dem sei ein Blick in die dortigen Pauschalangebote empfohlen: Ob Wandervogel oder Pedalo-Fan, bei Arrangements wie „Wandern & Genießen“ oder „Radeln & Relaxen“ findet jeder seins. Oder doch lieber eine reine „GesundZeit“ im Vital Spa & Garden (www.dorint.com/bad-brueckenau)? Wer die Wahl hat…


Einen Besuch wert ist das Deutsche Fahrradmuseum (www.deutsches-fahrradmuseum.de) mit seinen Kuriositäten aus der Welt des Zweirads: Dort können von der Laufmaschine anno 1817 bis zum modernen Designerfahrrad einzigartige Exponate, dazu eine historische Werkstatt und ein originalgetreu rekonstruierter Fahrradladen bewundert werden. Mit weit über 200 Ausstellungstücken, ergänzt um Anekdoten und Reklameschildern aus der jeweiligen Zeit, beherbergt das Museum die umfangreichste und hochwertigste Sammlung historischer Fahrräder hierzulande. Zu verfehlen ist das Museum kaum: Untergebracht ist es in einer Jugendstilvilla unweit von „Tausendjähriger Eiche“ und historischem Kursaal.

Zitat:


„Und hätt' die Welt sich wider Dich verschworen, ich trete in die Schranken gegen sie; Du gehest meinem Herzen nicht verloren, Du bleibst darin, ich lasse von Dir nie.“ (Ludwig I. an Lola Montez)   Der Artikel wurde dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt von www.gesundemedizin.de


Die Lola Montez-Quelle:


Um nochmal auf die „schöne Lola“ zurück zu kommen: Die nach ihr benannte Lola Montez-Quelle, ein erfrischender Säuerling aus 260 Meter Tiefe, enthält eine Extra-Portion an Mineralien und Spurenelementen, die das Hautbild sowie positive Zahn-, Haar- und Nageleigenschaften unterstützen. Viel gebracht hat ihr der „Jungbrunnen“ aber nicht. Die Liaison endete kein Jahr später im Nachgang zur Märzrevolution; Montez musste Stadt und Land verlassen, der König zugunsten seines Sohnes abdanken. Wiedergesehen haben sich die beiden übrigens nie mehr. Weder in München, noch in Bad Brückenau, noch andernorts. Lola Montez starb, nach weiteren Auftritten und auch Affären, keine 40 Jahre alt, 1861 in New York. Ludwig I. lebte nach seiner Abdankung rund 20 Jahre als Privatier, förderte die Künste und starb 81-jährig 1868 in Nizza.


Interessant: Waren die Bayern damals mehr als froh, des Königs unbeliebte „tolle Tänzerin“ losgeworden zu sein, so ist sie heute geradezu „beliebt“ zu nennen. In Bad Brückenau jedenfalls ist ihr Name vielerorts zu lesen und zu hören. Nun ja: Liebesgeschichten verkaufen sich halt gut, vor allem schicksalhafte. Und wer weiß, vielleicht wirkt sich ja das Arrangement „Lolas Geheimtipp“ nicht nur positiv auf mein körperliches Wohlbefinden aus? Allerdings, dass Trinkkuren und Bäder aus mir eine zweite Montez machen werden, wage ich dann doch zu bezweifeln… aber ihre „Karriere“ möchte ich sowieso nicht machen.



Reisetipp: Urlaub und Kuren in Bad Brückenau