Der Begriff „Katharsis“ entstammt der griechischen Philosophie und wurde bewusst gewählt. Der Begriff bedeutet „Reinigung." Kürzlich erst wurde der neueste Bericht den der Club of Rome von Wissenschaftlern erstellen ließ veröffentlicht: „Der Report 2052“ mit dem Resümee: Mehr Dürren, mehr Fluten, extremes Wetter - und somit mehr Leid! Der Klimawandel wird sich enorm verstärken, in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts.
1. Klimawandel
Der Klimawandel passiertzum Schlimmeren hin nach und nach, nicht in einer linearen, sondern einer progressiven Kurve ereignen sich die Phänomene und Auswirkungen. Die Treibhausemissionen werden 2030 ihren Höhepunkt erreichen. Das Wetter wird ungemütlicher für Touristen und existenzbedrohend für die Landwirte. Nach den Kriegsflüchtlingen aus Syrien werden die Klimaflüchtinge aus den sich ausbreitenden Dürregebieten in Aquatornähe, vor unserer Tür stehen.
2. Die Besiedelung der Erde
43 % der eisfreien Erdoberfläche wird für die Produktion landwirtschaftlicher Güter und zum Wohnen genutzt. Man spricht davon, dass es eine gefährliche Grenze gibt. Sollten 50 % bebaut oder landwirtschaftlich genutzt werden, und dies dürfte allen Voraussagen nach bereits 2025 erfüllt sein, dann wird das ökologische Gleichgewicht, laut Aussagen von Experten soweit gestört, dass es unmöglich wird die Weltbevölkerung ausreichend zu ernähren (Obwohl das ja schon heute nicht mehr klappt, aufgrund desaströser Verteilungsprobleme)
3. Die Umweltzerstörung
Wenn man den Preis der Umweltschädigung einbezieht in ökonomische Berechnungen, und wenn wir jetzt mal von der „rein hypothetischen“ Aussage ausgehen, dass der Verursacher, also die Wirtschaft und nicht der Steuerzahler für die Beseitigung dieser Umweltschäden haften, dann macht die Wirtschaft jetzt schon keine realen Gewinne mehr (So Jørgen Randers, ein norwegischer Wirtschaftsexperte).
Eine neue Ethik tut sich auf, von Menschen, Firmen und Institutionen, die in ihrer sorgsamen Haltung das Thema Umweltschutz als Fortführung ihres humanistisch geprägten Weges sehen. Schäden vermeiden ist dabei wichtiger als Schäden beseitigen müssen. Auch die Cradle to Cradle Produkte Philosophie gehört zu den neuen Strategien einer direkten Wiederverwendung von bereits gebrauchten Rohstoffen.
4. Die Endlichkeit der Ressourcen
Viele unserer Ressourcen mit denen wir verschwenderisch umgehen sind endlich. Unsere Computer benötigen seltene Erden um zu funktionieren. Dies sind zum Beispiel Metalle, die nur in unwesentlichen Mengen vorkommen, aber unersetznlich sind für unseren neuen Technologien. Keine seltenen Erden bedeutet, kein Fortschritt in neuen Technologien. Handelskriege wegen seltener Erden eine Utopie? Sicher nicht, wenn man sich die Schlagzeilen aus der „Welt“ anschaut. Urban Mining ein weiterer Begriff der immer häufiger in unseren Sprachgebrauch gelangt und schon Realität geworden ist: Die Entdeckung der Müllhalden, selbst jene die bereits zugeschüttet und bepflanzt wurden, als Rohstoffquelle.
5. Hoffen auf die Katharsis der Weltwirtschaft
John Maynard Keynes, der wohl erfolgreichste Ökonom des letzten Jahrhunderts, beschrieb in dem Vortrag „Economic Possibilities for our Grandchildren“ von 1930, dass er zwar noch für kommende Jahrzehnte hohe Wachstumsraten erwartet, diese sich nach und nach zurück entwickeln würden. Die Zukunft könnte dann so aussehen, dass Menschen nur noch einen Bruchteil ihrer Zeit für den Erwerb einsetzen müssen. Der Rest der Zeit wird für anderen Tätigkeiten, die durchaus das Ziel von persönlicher Erfüllung haben können, eingesetzt.
Keynes mahnte, dass (seiner Zeitrechnung nach) noch wenigstens ein Jahrhundert vergehen muss, bis sich dies bewahrheitet. Bis dahin muss man leider so handeln, dass anständig sein abstoßend sei. Und dass widerlich sein einen großen Nutzen hat, während der Anständige keinen hat. Geiz, Wucher und Vorsicht bestimmen noch eine ganze Zeit unsere Welt.
Der ungebändigte Kapitalismus, der zu der Wirtschafts- und Bankenkrise geführt hatte, ist auch für die soziale Diskrepanz in den USA, zwischen arm (jeder 7. Amerikaner erhält inzwischen Sozialhilfe und leidet Hunger), und unermesslich reich, verantwortlich
Laut Keynes hat der Kapitalismus seinen Ursprung in dem Wesen der Bedürfnisse der Menschen, die er in zwei Kategorien unterteilt. 1. Bedürfnisse, die „absolut“ in dem Sinn sind, dass wir sie fühlen, unabhängig von der Situation unserer Mitmenschen, und 2. sollche, die „relativ“ in dem Sinn sind, dass wir sie nur fühlen, wenn ihre Befriedigung uns über unsere Mitmenschen erhebt, um uns ein Gefühl der Überlegenheit zu verschaffen.
Hier könnten die Chancen entstehen, sinnvolle Beschäftigung zu finden, denn Menschen leben wie der Volksmund sagt, nicht vom Brot allein. Arbeit, Sinngebung sind wichtige Faktoren für das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein des Menschen. Beginnen wir Fragen zu stellen: Kann Wachstum immer so weitergehen? Ist Wachstum lediglich eine Umverteilung von Vermögen und wie ungerecht wird dieses erwirtschaftet, zu Lasten von wem?
6. Die Tragik der Allmende
Durch die unidirektionale Zielausrichtung, und der Glaubensbekenntnis zu freien Märkten, mit frei verfügbaren Rohstoffen und ungebremsten Kapitalismus, wird der Nutznießer und der erwirtschafteten Güter selbst bedroht. Auch heute noch scheint ein Ausweg weit entfernt.
Diese Definition wird im Deutschen als „Die Tragik der Allmende“, im Englischen als die „Tragedy Of The Commons“ bezeichnet.
"1972 ist mir Grenzen des Wachstums in die Hände gefallen, der erste Bericht an den Club of Rome. Das hat mich aufgerüttelt. Wir lebten damals überhaupt nicht in dem Bewusstsein, dass unsere Ressourcen endlich sind und sich die Umwelt nur begrenzt regenerieren kann." Multimillionär Michael Otto erklärt, wie man mit Umweltschutz Geld verdienen kann Interview auf Zeit.de: "Paris war ein Schlüsselmoment"