Soziale Medien: Kunden finden Produktwerbung öde und langweilig!
Wer kennt sie nicht, die Geschichte, als zwei Betrunkene - zu später Stunde - gemeinsam über die Straße wankten. Einer der beiden stand vor seiner Haustür. Er bemerkte, dass er den Schlüssel verloren hatte. Recht verzweifelt torkelte er zur 20 Meter entfernten Laterne und suchte (und suchte und suchte) dort den Boden ab. Der Kumpane fragte: „Warum suchst Du unter der Laterne und nicht vor Deiner Haustür, wo Du doch vermutlich den Schlüssel verloren hattest?“ Antwortete der Gefragte: „Hier, unter der Laterne, ist es heller.“
Edgar Geffroy hat in einem seiner früheren Bücher „Abschied vom Verkaufen“ den Idealzustand einer B2B und B2C Beziehung beschrieben: „Wie Kunden endlich wieder von alleine den Weg zu Ihnen finden.“ Oder „Herzenssache Kunde: Wer die Regeln bricht, gewinnt.
Ein Rebell sorgt nicht einfach für Ärger. Er bringt Positives und Produktives hervor, indem er Regeln bricht. Francesca Gino. Wissenschaftlerin und Autorin, Buch: Rebel Talent (Why it Pays to - Break the Rules – in Work)and Life) Aus einem Gedankenanstoß von Roland Berger: "Think:act Magazin Spielregeln für Regelbrecher."
Gleich vorneweg, die Thematik betrifft nicht nur KMU, sondern durchweg auch Unternehmen mit tausenden von Mitarbeitern und weltweiten Dependancen. Erstaunlich, dass selbst Konzerne, ihr weitreichendes Potenzial nicht im Ansatz bei sozialen Medien ausschöpfen. Im Übrigen habe ich hier bewusst die beiden Begriffe "soziale Medien" und "soziale Netzwerke" synonym verwendet. Wenn es auch recht feine Unterschiede gibt, alles eine Frage der Definition.
Menschen interagieren nicht gerne mit Werbung
Bekannt: Soziale Medien bieten Unternehmen neue Chancen. Netzwerke verbinden Menschen mit Menschen oder Menschen mit Unternehmen, denn in Unternehmen agieren Menschen. Diesen Satz sollte man doppelt dick unterstreichen, aber: Menschen interagieren nicht gerne mit Werbung. Ziel ist nicht, dass Menschen (beispielsweise bei Facebook und Instagram) den Beitrag sehen. Ziel ist, dass sie den Beitrag LIKEN, ihn KOMMENTIEREN oder ihn TEILEN. Es geht darum die Reichweite des Beitrages zu erhöhen und dies funktioniert nur über Zuspruch. Fast ausschließlich (oder sollte es sein), ist die erzielte Reichweite der Beiträge für Unternehmen entscheidend. Nur unter dieser Zielsetzung ist der betriebliche Aufwand zu rechtfertigen.
Selbstverwirklichung: 68 Prozent der Facebook-User geben an, dass sie Inhalte teilen, um nach außen hin besser vermitteln zu können, wer sie sind und was sie interessiert. Zudem teilen fast 80 Prozent der Facebook-User Inhalte, weil dies ihnen hilft, mit anderen in Kontakt zu bleiben. Beiträge einfach in die Timeline der Unternehmensseite setzen und hoffen, „dass da was passiert,“ - Leute, das macht wenig Sinn. In den meisten Fällen sind sie dort und bleiben Beiträge dort, ohne bedeutenswerte Interaktion und werden selten in der Timeline der FB Nutzer angezeigt. Nutzlos. Aufgabe: Wie den User „bewegen“, motivieren, begeistern?
Chefs sind auch Kunden - nur woanders
Ein viel zu häufiges Phänomen: Laaangweiiilige Produktwerbung, denkt der User, der Betrachter. Oder sieht der Chef das anders? Denn Unternehmer sind auch Kunden, nur sind sie das woanders.
Da haben Unternehmen Webseiten und Online Shops und dann werden die sozialen Medien mit den gleichen Fotos, den gleichen Messages gefüttert. Die gleiche Leier. Die gleiche Anmache. Die gleichen Kunden. Laaangweillig und zudem: Kein Mehrwert – „nur“ Produkte - und die kennt man schon. Von diesem Unternehmen oder vom Mitbewerber. Warum soll der Kunde meine Produkte wählen, wenn die Produkte vergleichbar und oft ebenbürtig sind?
Kein Wunder also, wenn der Erfolg von Aktionen in sozialen Medien „weniger als mäßig“ ist, bzw. überhaupt kein Erfolg erwartet wurde, weil man die Wirkung von sozialen Medien immer noch unterschätzt und deshalb nur wenig Budget dem "Share Of Marketing" zuteilt.
Oder, um es am Beispiel meiner Schwägerin deutlich zu machen, die sich darüber beklagt, dass die Tabletten überhaupt nicht wirken, die sie überhaupt nicht einnimmt, obwohl ihr Arzt sie ihr dringend verschrieben hat…. Also vor meinem geistigen Auge tun sich da Paralellen auf.
Zuerst der Kunde - und dann das Produkt
Ja, Unternehmen haben die Möglichkeit neue Kunden durch die sozialen Medien zu gewinnen, sonst wäre der Aufwand nicht mit der Sorgfalt einer ordentlichen Betriebsführung zu rechtfertigen.
Um es mit den Worten von
Peter Drucker" zu sagen: „“Das Ziel eines Geschäfts ist es nicht, Profit zu machen, sondern sich Kunden zu schaffen.” Vielleicht wollte er damit auch sagen: Der Kunde ist für das Unternehmen wichtiger als das Produkt? Gedankenpause.
Customer Journey
Kunden, die ein bestimmtes Produkt suchen, hat das Unternehmen schon. Die Mehrheit der Kunden, die bestimmte Produkte suchen, finden (oder fanden) die Unternehmensseite oder Online-Shops, die die Produkte führen. Vorausgesetzt, das Unternehmen oder die Online Shops investierten in die richtigen SEO-Maßnahmen. Kompliment, (nur) eine (!) Barriere wurde vom Unternehmen genommen, „damit der Kunde den Weg von allein zu Ihm findet.
Mehr Kunden durch mehr Begegnung
Wie erreiche ich die Kunden, die keine Produkte suchen? Was könnten diese Kunden sonst suchen?
Wie gewinne ich verlorene Kunden zurück? Kunden, die Produktkenntnisse haben, die Produkte der Mitbewerber kennen und vergleichen können – wie hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen? Kauf ist immer auch Vertrauenssache. Gut ist es wenn man eine Fangemeinschaft hat.
Funktioniert nur noch selten für die Neukundengewinnung: Public Relations für Print- und Online Medien. In Redaktionen ist die Personaldecke dünn, es fehlt die Zeit sich den Belangen von Unternehmen anzunehmen und das auch noch gratis. Was tun?
In sozialen Medien neue Kunden begeistern
Halten wir fest: Webseiten sind ein „verlässliches statisches Bindeglied“ zu Personen, Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen. Geradezu in idealer Weise können in sozialen Medien – inzwischen - gängige Marktansichten auf den Kopf gestellt werden: Nicht das Produkt muss zuerst da sein, um danach erst Kunden zu finden.
Soziale Medien haben nicht nur einen chronologisch-linearen Verlauf, sondern eben auch einen dynamischen Charakter. Im Idealfall motivieren Beiträge zur Interaktion: Zum Liken oder zum Kommentieren. „Wenn es besonders gut läuft,“ werden einige Beiträge ( alle schafft selbst das beste Social Media Team nicht) erfolgreich sein. Deshalb viele Beiträge, deshalb oft Beiträge.
Soziale Medien = Emotional Selling
Kleiner Exkurs, wenn Sie sich einfach nicht einmal eine Sekunde gedanklich von Produkten und Verkauf trennen können: „Emotional Selling.“ - Welches Unternehmen, frage ich mich, erscheint einem Kunden sympathischer, welchem Unternehmen vertraut ein Kunde eher?
Dem Unternehmen, welches sich um Kunden bemüht, sie in den Mittelpunkt stellt, sie emotional involviert? "Emoitional Selling - die Macht der Gefühle" Also ein zelgerichtetes, bedarfsorientiertes Entertainment bietet?
Oder vertraut der Kunde dem Unternehmen, das bei jeder sich bietenden Gelegenheit, permanent ein Produkt an den Mann oder an die Frau zu bringen versucht? Der Kunde fragt sich verdutzt: „Wozu?“ oder "nicht schon wieder..." - Im schlimmsten Fall fühlt er sich belästigt. Nicht gut!
Mit sozialen Medien Vertrauen schaffen
Kommunikationswissenschaftler haben festgestellt, dass unser Kaufverhalten hauptsächlich von Emotionen gesteuert wird. Kunden wollen heute Gefühle, Geschichten und Erlebnisse. Dabei wird nicht das Produkt in den Mittelpunkt gestellt, sondern das emotionale Gefühl beim Kauf eines Produkts. Eben Emotional Selling – Jetzt aber zurück zum Wesentlichen:
Viele Unternehmen beschränken sich bei ihren Auftritten in sozialen Medien auf Facebook und Instagram. Ist das wirklich ausreichend?
Wie soll nun ein Unternehmen, wenn es sich denn konzeptionell auf die Bestimmung der sozialen Medien einlässt, agieren? Welches soziale Medium ist zu wählen?
Es ist nicht die Frage: Welches soziale Medium man aus persönlichen Gründen präferiert, sondern wann und wo die neuen Kunden zu finden sind. In der Regel in vielen sozialen Medien. Sie sind schon da, manchmal überall – man muss sie nur abholen.
"I still don't think, a lot of companies get it. There is a huge difference what people calling integrated marketing and what we meant - I am teaching a thinking process.
I have no clue, I never tweeted, do not know how to use social media, but it does not matter, because it is the thinking process. What the internet has actually done, it made a lot things we are talked about, possibel . The thinking process, this is where our potential customers are going. To research what ever we are selling: Better you be there! We don't make media plans, our customer make media plans. That's also, is very hard to get through to people.
The fundamental thing, that I teach, in terms of the thinking process, is outside - in – as supposed inside – out… It is not about product. There may have been a time, when you could sell anything you could make: This time is gone! Now you can only make, what customer need! – Now, customer don't know what they need….."Alles weitere im Podcast mit Bob Lauterborn.
Zugegeben: Während 2019 Facebook noch Platz 3 belegte und Youtube Platz 1 während hat Facebook 2021 Platz 1 der größten Social Media belegt. Youtube belegt immerhin noch Platz 2, während Instagram Platz 5 belegt, ja im Jahr 2021!
Tiktok steht in der Statista an 7. Stelle, sollte aber je nach Alter der Zielgruppen eines Unternehmens Beachtung finden, immerhin nutzen geschätzt im Jahr 2021 20 Millionen Deutsche Tiktok, wenn auch nicht regelmäßig (tTiktok 2019: 69 % der aktiven Nutzer sind zwischen 16 und 24 Jahren alt. Somit sind doch immerhin 31 % der Nutzer über 25. Dann wird es aber schon recht dünn. Lediglich 15 % sind älter als 35 Jahre).
LinkedIn bietet Chancen für den Austausch mit Berufstätigen aus aller Welt. Zudem kann die eigene Marke auf LinkedIn weitreichend promoted werden: Durch gezieltes Targeting besteht ein großes Potenzial im B2B Bereich.
Snapchat kann je nach Zielgruppe interessant sein. Twitter hat als Micro Blogging Plattform, kann – nur - unter – bestimmten - Umständen hier ebenfalls gesehen werden. Allerdings wird dann der Artikel noch länger.
Erfolgreichen Influenzern nicht nur folgen
Meta hat in den letzten Jahren viel experimentiert und ausprobiert, so IGTV und Instagram Reels, seit einigen Monaten gibt es bei Facebook „Watch.“ Mitbewerber Alphabet Inc. hat ein Konkurrenzprodukt zu Reels und FB Watch, Youtube Shorts. Alphabet hat Youtube natürlich. Kein Geheimnis also warum Google Youtube Beiträge bevorzugt in den Suchergebnissen listet. Und da gibt es (schon lange) noch Tiktok und Snapchat.
Was erfolgreiche Influenzer tun: Beiträge, die man auf Instagram Reels findet, sind ebenfalls auf Youtube Shorts und ebenso auf facebook Watch oder Tiktok zu finden. Es sind oft die gleichen Beiträge, allerdings auf die dortigen User oder besser, Community und die technischen Vorgaben angepasst, jenseits von Automatismus. Wäre ja auch zu schön, wenn soziale Medien keine Arbeit machen würden – machen sie aber. Sonst könnte es ja jeder.
„Das Internet ist Neuland.“ – Stimmt! Jedes Mal! Jeden Tag!
Jahr für Jahr entstehen neue soziale Medien, einige von kurzer Lebensdauer (die werden wiederum von Neuentwicklungen abgelöst), andere entwickeln sich zu Gassenhauer oder neudeutsch: Blockbuster. Konsequenz für Unternehmen: Omnipräsenz in möglichst denjenigen sozialen Medien zeigen, in denen Kunden zu gewinnen sind, die für die Unternehmenszwecke opportun erscheinen. Und das regelmäßig und ja – wenn irgendwie möglich - täglich. Wer möchte schon seine neuen Kunden verpassen?
Mere Exposure Effect - Omnipräsenz in sozialen Medien
Positiv tritt hier auch der „mere exposure effect“ ein, denn viele dieser Kunden sind nicht nur in einem sozialen Medien unterwegs, es ergibt sich eine anteilig große Schnittmenge. Je öfter ich auf einen Begriff, eine Marke, eine Situation antreffe, desto höher die Akzeptanz. Je häufiger ein Begriff, eine Marke, ein Unternehmen „auftritt,“ desto positiver (oder negativer) ist man ihr / ihm gegenüber -eingestellt.
Nicht nur den Überblick über soziale Medien behalten, sondern auch aktiver „Early Adopter“ bei neuen sozialen Medien sein. Ein Unternehmer unternimmt. Das Wagnis bei sozialen Medien falsch zu liegen, gering. Die Natur der Sache, könnte man sagen: Neue (mögliche) Kunden sind schon vor den Unternehmen in dem neuen sozialen Medium (zu finden). Das einzig Beständige, ist die Veränderung, danach handelt der Kunde, das Unternehmen – besser - auch.
Pinterest & der Klassiker Youtube
Als Unternehmen sollte man zwei weitere soziale Medien im Blick / auf dem Radar haben: Einerseits PINTEREST (international fast 500 Millionen Personen, davon15 Millionen Personen in Deutschland jeden Monat, diese speichern, um im Pinterest-Jargon zu bleiben „pinnen“ 4 Millionen Beiträge. Frauenanteil Deutschland 10 Millionen). Pinterest unterscheidet sich von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Es geht um Inspirationen und das Entdecken von Inhalten. Obwohl Pinterest keine Alphabet Inc. Kind ist, erscheinen die Beiträge, bzw. die Bilder der Pins, prominent in den Google Ergebnissen, „zum Zugreifen nah!“
Andererseits: Youtube ist soviel mehr als eine profane Video-Datenbank. Horizont: Youtube hat bei der Nutzung die Nase vorn. Auch wenn viele Influencer ebenfalls andere soziale Medien nutzen: Auch 2021 - siehe weiter oben - ist Youtube nach Facebook, immer noch das stärkste soziale Medium.
Der Mehrwert ist nicht das „Gratis-Extra“, die Zugabe. Der Mehrwert, die Zugabe ist der Anfang einer Kundenbeziehung
Für Unternehmen ist und bleibt Youtube ein hervorragendes Mittel Inhalte zu vermitteln. Ob Produkterklärungen, Hilfe zur Selbsthilfe: „Wie wechsele ich einen Fahrradreifen?“, Online Yoga Kurse und Schulungen, oder einfach: Entertainment. Das darf auf jeden Fall nicht fehlen.
Den Kunden auf "seiner Seite" haben
Wohlwollende oder nicht wohlwollende Rezensionen von Prosumer, Schulungen und Fortbildungen, oder der Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens, die meisten dieser Beiträge stellen einen Mehrwert für den Kunden dar. Liked, kommentiert oder teilt sogar der Kunde Beiträge, dann steht er nicht mehr auf der anderen Seite der Theke – in den sozialen Medien kann e Teil des Unternehmens werden. Geben Sie ihm eine Chance und helfen sie dem Kunden dabei, einer ihrer besten Verkäufer zu werden.
Die Reihenfolge der Aktionen auf sozialen Medien: Zuerst kommt der Kunde und die Beziehung und der Mehrwert und dann erst das Produkt, auf den sozialen Medien.
Zwei weitere Tipps, um auch aus dem Unternehmen heraus, die sozialen Medien, in denen man aktiv und regelmäßig tätig ist, zu fördern:
• jeder Newsletter, der das Haus verlässt, sollte die Adressen der sozialen Medien als Link enthalten
• jede Email, die im Unternehmen geschrieben wird, sollte in der Signatur die entsprechenden Links zu den sozialen Medien tragen
Markenstärkung durch Omnipräsenz in sozialen Medien:
Angesichts der Tatsache, dass täglich3,5 Milliarden Menschen täglich (etwa die Hälfte der Weltbevölkerung) in sozialen Medien sind, ist es nicht verwunderlich, dass 73% der Vermarkter der Meinung sind, dass soziale Medien in ihrer Geschäftsstrategie etwas oder sehr effektiv sind
Zielführend ist auf möglichst vielen sozialen Medien präsent zu sein, die Kunden sind es schließlich auch. Sind sie so wie der Kunde, zeigen Sie Omnipräsenz in sozialen Medien.
Einerseits gibt es eine Schnittmenge aller sozialen Medien in Bezug auf die Nutzer, andererseits haben verschiedene soziale Medien unterschiedlichen Funktionen und lassen sich am besten durch Wahrnehmung der dadurch entstehenden Komplexität optimal für Unternehmensziele nutzen.
Neue Chancen ergeben sich immer dann, wenn man die Spielregeln ändert
Ihre Mitbewerber nutzen die sozialen Medien – ebenfalls bisher - nur dürftig? Darüber sollten Sie sich freuen. So hat man Vorsprung verbunden mit einer großen Chance besser zu sein, neue Kunden zu gewinnen und diese zu begeistern. So kann das Unternehmen, auch durch Feed-Backs - einen größeren Wissensvorsprung gewinnen, um früher bessere Ergebnisse auf den sozialen Medien zu erzielen. Bleiben Sie beweglich, ihre Kunden sind es auch. - In den sozialen Medien ist ihr Platz nicht hinter der Welle, nicht auf einer Welle, sondern vor der Welle. In sozialen Medien: Leadership!
Küppersbusch – Du bist mir vielleicht 'ne Marke!
Wer jetzt denkt, das ist ja alles schöne Theory und so gar nicht umsetzbar, dem empfehle ich die die Facebook und Instragram Beiträge von Küppersbusch. Küppersbusch? Was war das nochmal? So hieß der Backofen der Großmutter vermutlich. aÜber Jahre ist diese Marke in keinem großen Küchenstudio aufgetaucht. Lange eine sehr schwache Marke im Endkundensegment, eher bekannt in der Großküchentechnik.
Wenn Emotionen hochkochen und Lust auf Marke machen
Geben Sie es zu, insofern Sie gerne kochen oder Essen. Machen diese Beiträge nicht einen riesen Spaß und lösen Emotionen aus? Lassen Ihnen sogar das Wasser im Mund zusammenlaufen? – und machen so ganz nebenbei - auch noch „Lust“ auf die Marke und sogar „Lust auf eine neue Küche?“ Beeindruckend? Ziel erreicht.
„Gute Idee,“ rauscht es durch manches Chefzimmer,
„machen wir aber auch nicht!“ Das geht nicht mit unseren Produkten…. Und schon wieder falsch gedacht: Es geht bei den sozialen Medien um Ihre Kunden, diesen Hilfestellung zu geben, beruflich oder privat. Und erst dann lassen sie uns über die Produkte reden, die Ihre Kunden dann bestimmt benötigen. Von Ihnen - von wem sonst?
Resume: Soziale Medien bieten Unternehmen umfangreiche Möglichkeiten:
• Machen Produkte attraktiver, weil die Beiträge einen Mehrwert bieten können
• Ideal für die Neukundengewinnung
• Bestehende Kunden werden „emotional erreicht“ nicht über Produkte
• Ehemalige Kunden können zurückgewonnen werden, wenn sie die menschliche Seite des Unternehmens entdecken
• Soziale Medien schaffen Zugang zu Kunden über Mehrwerte
• Sind unverzichtbar für die Markenstärkung im B2B und B2C
• Sind bedeutend und Teil ihrer Unique Buying Propositon
UPDATE: NEWSLETTER:
Jeden Morgen erhalte ich noch am Frühstückstisch von meinem Macbook über 100 Spams „serviert.“ Trotz eingestelltem Spamfilter. Hinzuzählen muss an manchen Tagen bis zu 20 Newsletter, für die ich mich irgendwann einmal angemeldet haben muss, deren Inhalte aber dann im Laufe der Zeit doch obsolet geworden sind. Diese werden erst gar nicht mehr geöffnet, wenn die Zeit bleibt, gleich abgemeldet.
Ene, mene muh und raus bist Du!
Als Unternehmen hat man bei mir nur einmal, maximal zweimal die Chance meine Aufmerksamkeit zu erreichen, um den Spannungsbogen für weitere Newsletter hoch zu halten.
Ich frage mich also, wie muss ein Newsletter gestaltet sein, damit ich ihn nicht nur nicht gleich „delete“, sondern ihn öffne, weil der Versender oder der Betreff meine Aufmerksamkeit trifft?(Dass ein Newsletter personalisiert sein muss, ist eine allgemein bekannte Voraussetzung.)
Ein Newsletter ist kein Marktschreier, sondern ein
Bindeglied zwischen Unternehmen und Konsument
Viele Unternehmen versenden regelmässig oder unregelmässig aber dafür häufig Newsletter. Schafft es der Absender des Newsletters nicht nur einmalig zu überzeugen, sondern ist die Wirkung, die dieser Newsletter bei mir hinterlässt stark, informativ oder emotional genug, um auch den nächsten Newsletter des gleichen Absenders wieder zu öffnen?
Die durchschnittlich Öffnungsrate (also wie viele der versendeten Emails vom Empfänger geöffnet werden) liegt bei ca 15-20 %. Eine Öffnungsrate von 25 % wird weitläufig schon als gutes Ergebnis bezeichnet. Eine weitere Kennzahl ist die Klickrate, heißt nachdem der Newsletter geöffnet wurde, wie oft wurde auf den/die weiterführenden Links im Newsletter geklickt. Branchenabhängig geht man hier von einer durchschnittlichen Klickrate von 5 bis 7 % aus. Sich mit zufrieden zufrieden zu geben ist nicht genug, sondern sollte Ansporn sein besser zu werden.
Wenn auch der Newsletterversand nicht wirklich zu den sozialen Medien gehört, kann dieser doch ein starkes Bindeglied zwischen Unternehmen und Kunden sein.
Warum soll ich jetzt auch noch DIESEN Newsletter lesen?
Das Interagieren des Adressaten 1. den Newsletter nicht ohne öffnen zu entsorgen, 2. den Newsletter zu öffnen, 3. den darin enthaltenen Link/Links zu klicken ist abhängig davon, ob der Empfänger sich vom Betreff und später vom Inhalt angesprochen fühlt.
Es wird noch bestimmter: Wie erreiche ich, dass die Newsletter nicht nur ein- oder zweimal geöffnet werden oder der Newsletter gleich abgemeldet wird. Weil eben langweilig, weil ständig und ausschließlich für Produkte und deren Kauf geworben wird, statt dafür zu werben, was beispielsweise mit diesen Produkten möglich ist.
Den Newsletter dazu zu nutzen, ganz im Stil der klassischen Betriebswirtschaftslehre Bedürfnisse zu wecken. Wenn man nicht zu oft schon mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ Schindluder getrieben hätte, könnte man diese Form von „Newsletter Philosophie“ geradezu als nachhaltiges Handeln bezeichnen.
Hier noch einmal Küppersbusch als Beispiel: Beim Schreiben dieses Updates hat es mich interessiert, was eigentlich Küppersbusch in seinem Newsletter stehen hat und mich für den Newsletter auf der Homepage angemeldet. Erstaunlich auch hier:
Hier flattern anschließend nicht ständig Newsletter ins Postfach mit neuen Produkten des Unternehmens, sondern: „Wir informieren Sie über jedes neue Menü des Monats . Lassen Sie sich alle vier Wochen von uns überraschen und inspirieren!“
- Frage: Ist diese Vorgehensweise nicht ganz im Sinne des Konsumenten und damit gleichwohl im Interesse des Unternehmens? Mit geradezu göttlicher Weisheit?
Fotos: Geralt Businesswoman auf Pixabay, Toa Heftiba by Unsplash, Firmbee auf pixabay,
Titel Bild von Gerd Altmann auf Pixabay