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Bildnachweise






Digital Blackforest - die Digitalisierung im Schwarzwald

Das erste mal als ich den Begriff „Digital Blackforest“ gehört hatte war aus dem Mund des  Innenministers von Baden-Württemberg, Thomas Strobl bei der Grundsteinlegung des Anima Tierparks in Sasbachwalden 2018. Er bezog sich dabei auf die lausige Mobile Phone Netzverfügbarkeit auf der Schwarzwaldhochstraße. Nun selbst ein ganzes Jahr später könnte ich Herrn Minister Strobl sogar Spots in der Baden-Badener Fußgängerzone zeigen, in denen man höchstens ein E-Netz hat.


Erst dieses Jahr durch eine umfängliche Recherche habe ich dann erfahren, dass sich der Innenminister den Begriff aus einem Projekt im Jahr 2017 entlehnt hatte, in welches Thomas Strobel  in seiner Funktion als Innenminister involviert wurde. Ende 2017 übergab eine Delegation des Regionalverbands Nordschwarzwald Innenminister Thomas Strobl ein Konzept zum Projekt „digital blackforest.“  Neun Gemeinden (Altensteig, Ebhausen, Egenhausen, Haiterbach, Pfalzgrafenweiler, Dornstetten, Waldachtal, Glatten und Schopfloch) bemühen sich eine digitale Strategie zu entwickeln um kommunale Angebot digital zu vernetzen.


Keine Zeit für Langatmigkeit bei der Digitalisierung


Die Digitalisierung in der Gesellschaft (damit sind Bürger, Behörden und Unternehmen gemeint) und auch die Akzeptanz  einer digitalen Transformation voranzubringen ist immer noch ein langwieriger Prozess, wie ich erst kürzlich in persona erleben durften. Die IHK Schwarzwald-Baar- Heuberg hatte in Schramberg zu einem "Futurewalk Digitale Geschäftsmodelle" eingeladen.


Ich ging davon aus (Im Umkreis von Schramberg und Schiltach ein eine unglaublich hohe Zahl an KMU (Klein- und mittelständige Unternehmen) mit einer Spanne von bis zu 1800 Mitarbeitern), dass bei diesem "heißesten Thema unserer Zeit in der Geschäftswelt" die Veranstaltung gut besucht sein würde. Dem war nicht so. Und das trotz einer hervorragenden Vorarbeit, inklusive Mailings und dem Einschalten von Multiplikatoren wie Econo waren nur 15 Teilnehmer vor Ort, 9 waren zusätzlich angemeldet und glänzten "unentschuldigt" mit Abwesenheit. Braucht nachher bloss keiner zu jammern, so mein spontaner, sarkastischer  Gedanke, dass er das "Neuland Internet" nie kennengelernt hat.



Wo den Bürger der Schuh drückt

Aber zurück zum Thema: Wo den Bürger der Schuh drückt und wie sich die neuen Herausforderungen unserer Zeit in der wir leben bewältigen lassen. Behördengänge so kompliziert und nicht "unbedingt bürgernah" wie schon zu Urzeiten, immer mehr Leerstände von Geschäften in Fußgängerzonen, von den Dörfern erst gar nicht zu sprechen. Da sind längst - auch schon tagsüber die Bürgersteige hochgeklappt. Kein Arzt mehr im Ort, kein Lebensmittelladen und wenn es ganz hart kommt: Der Bus fährt oft nur noch zu  den Zeiten, in denen Schulkinder einsteigen, in die Stadt.  Man muss halt jung sein. Manchmal ist der Tod nicht die größte Enttäuschung, sage ich Euch!


Kann die Digitalisierung Menschen helfen?


Wie kann die Digitalisierung bei der Bewältigung des demographischen Wandels auf dem Land helfen? Dieser Frage geht der Regionalverband Nordschwarzwald mit seinem Projekt „Digital Black Forest“ auf den Grund. Ende 2018 fanden deshalb, auch in Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim  in Altensteig, en Ebhausen, in Waldachtal und in Glatten 4 Workshops (für 9 Kommunen) statt, an denen sich insgesamt etwa 400 Bürgerinnen und Bürger beteiligten.


Anfang Januar 2019 boten die Projektverantwortlichen zusammen mit der Hochschule Pforzheim einen interaktiven Innovation Jam an, der ähnlich einem Live-Chat vom heimischen Wohnzimmer aus wahrgenommen werden konnte.


Mitte 2018 gab es eine Förderung durch einen Wettbewerb des Baden Württembergischen Innenministeriums mit dem Namen: "Digitale Zukunfskommune@bw" in der ersten Phase über 45.000 €. Juli 2019 wurden dann in einem weiteren Schritt noch einmal 100.000 € durch einen weiteren Wettbewerb, sozusagen in Phase 2, den beteiligten Kommunen (zu den neun kommen jetzt noch Bad Wildbad, Enzklösterle, Loßburg und Wildberg dazu) und dem Regionalverbund Nordschwarzwald bewilligt.


Alltagsbewältigung durch Digitalisierung


„Mithilfe der Technik können wir die Situation der Bürger im Hinblick auf Mobilität, Gesundheit und Versorgung nachhaltig verbessern“, so Bernhard Kölmel. Geschäfte aus der näheren Umgebung präsentieren ihre Waren auf einem Online-Marktplatz und liefern diese auch aus. Der beschwerliche Weg in die weit entfernte Arztpraxis kann vielleicht durch Videotelefonie ersetzt werden.


Regionale Mitfahrbörsen ergänzen den lückenhaften Nahverkehr. Ansätze wie diese werden im Rahmen der Workshops diskutiert: „Wir sprechen darüber, was sie vermissen und wovon sie profitieren. Sie erhalten durch uns unmittelbares Feedback zur technischen Umsetzbarkeit ihrer Ideen. Gemeinsam entwickeln wir so eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie für ländliche Gemeinden im Nordschwarzwald“, so Bernhard Kölmel.



Digital Black Forest vor Ort- und Digital Black Forest - Die Plattform


"Mit der Projektsäule „Digital Black Forest vor Ort“ werden in einigen der Kommunen multifunktionale Digitalisierungszentren eingerichtet, in denen eine Vielzahl von digital unterstützten Dienstleistungen angeboten werden. Mit der zweiten Säule „Digital Black Forest – die Plattform“ wird eine interkommunale Web-Plattform aufgebaut, die verschiedenste Themen bündeln wird. „Wir haben ein ganzes Füllhorn an Ideen, die wir in diese beiden Maßnahmenblöcke integrieren wollen." So in einer Mitteilung "Digital Black Forest"  der Hochschule Pforzheim.


"Aber auch die zahlreichen anderen Ideen aus der Bürgerbeteiligung werden keineswegs in der Schublade verstauben“, so Regionalverbandsdirektor Dr. Matthias Proske, „wir wollen das angehen, was den Bürgern hilft.“Den Projektverantwortlichen schwebt vor, „Digital Black Forest“ mit dem Rückenwind der erneuten Förderung durch die Landesregierung als langfristige Initiative im Nordschwarzwald zu etablieren und somit noch zahlreiche weitere Bürgerwünsche aufzugreifen."


Meine persönliche Kritik:


Zwar hieß es in einer Pressemitteilung Ende 2018: "Bis dahin bieten die Projekt-Website www.digitalblackforest.de und die neue Social-Media-Kampagne (Facebook, Instagram, Youtube) allen Interessierten die Möglichkeit, sich regelmäßig über die Fortschritte im Digital Black Forest zu informieren."


Doch wer sich die Mühe machte, und ich tat dies erst kurz vor Ende des Jahres 2019, die sozialen Medien zu durchforsten, ebenso Youtube und die Projekt Webseite, der war dann doch sehr enttäuscht über die Inhalte, oder besser die nicht vermittelten, aber zugesagten Inhalte über "die Fortschritte im Digital Black Forest." Ausser einigen profanen Filmchen, wenigen Fotos von den Bürgerveranstaltungen und einem immer wieder zitierten und gezeigten Jürgen Klopp Videos war wenig auffindbar.  


Teilhabe an der digitalen Transformation

ein Recht des Bürgers?


Gerade die Digitalisierung und hier ist eine Webseite oder eine andere Kommunikations- Plattform oft der erste strategische Schritt,  bietet besser als jedes Printmedium (nichts ist so alt und überholt wie die Zeitung von gestern), die Möglichkeit transparent, nachvollziehbar und stetig aktualisiert, Gedanken, Planungen, Grundkenntnisse und Fortschritte zu dokumentieren und Bürger am Schaffungsprozess teilnehmen zu lassen.  


Aus meiner Sicht darf man sich also fragen, warum die Diskussionsbeiträge und Vorschläge der Bürger, die an den 4 Workshops teilgenommen haben, wie auch von einem Verantwortlichen (siehe weiter oben) die ganze Zeit in der Schublade lagen (bzw. an ihnen gearbeitet wurde), diese also nicht öffentlich zur Verfügung gestellt wurden, gerne auch sortiert und redaktionell bearbeitet.  


Obwohl man sich inmitten der Digitalisierung mit dem Konzept und den Themen beschäftigt, werden die Tools, die Vorteile und die Möglichkeit der Transparenz und der Beteiligung nicht von Anfang an konsequent genutzt! Zuviel davon findet noch im "Kämmerchen" statt was von Beginn an und im Verlauf der Zeit schon auf eine öffentliche Plattform gehört hätte.


Auf dem Weg zur digitalen Transformation vieler Kommunen


Diese Transparenz hätte nämlich in der Zwischenzeit eines langatmigen Prozesses, so sieht das nämlich für Aussenstehende aus, ein Impuls für eine Multiplikation, dieses durchaus bewundernswerten Projektes für andere Gemeinden sein. Denn der Schwarzwald ist groß!  


Genauso transparent hätte man aus diesem Grund, nämlich als Information für Nachahmer Kommunen, die Finanzierung offen legen können. Was wurde mit den 45.000 € finanziert? Wie genau werden die erneut bewilligten oder wenn man so will, gewonnenen 100.000  € verwendet, um ein notwendiges, gemeinschaftliches, gemeines Projekt auf die Zielgrade zu führen. Nicht nur interessant für den krititschen Bürger. Insbesondere wichtig für andere Kommunen und ihre Bürger, die erste Schritte in Richtung Digitalisierung gehen möchten.



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