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Code of Conduct: Wenn Unternehmensberater glauben, sie könnten Unternehmen in Klosterschulen verwandeln (Verhaltenskodex)
Das neue, optimierte Arbeitsleben unter dem Schleier des "Code of Coduct"
Nachdem der Code of Conduct in Kraft tritt, beginnt die große Transformation. Der Unternehmensberater lächelt zufrieden, denn er ist sich sicher, dass er gerade ein Unternehmen in eine Oase des friedlichen Miteinanders verwandelt hat. Was er nicht sieht, ist, dass der Flurfunk jetzt in den Untergrund abtaucht – statt in der Küche wird er jetzt heimlich in verschlüsselten Chat-Gruppen geführt. Und die positive Sprache? Nun ja, die Mitarbeiter haben inzwischen gelernt, wie man selbst den größten Frust in wohlklingende Worte packt. Ein Beispiel?
„Ja, das Projekt ist fantastisch, Chef! Es ist so herausfordernd, ich habe sogar meine Nächte damit verbracht, darüber nachzudenken. Ich lerne so viel über Zeitmanagement, weil ich jetzt jeden Tag bis Mitternacht arbeite!“ – Das klingt doch nach echtem Fortschritt, oder?
Wenn das Regelwerk des "Code of Coduct" das Chaos ersetzt
Der Berater hat jedoch nicht nur den Flurfunk besiegt – er hat auch die interne Kommunikation auf ein neues Level der Verwirrung gehoben. Jeder Konflikt, der früher in einem Fünf-Minuten-Gespräch gelöst werden konnte, muss jetzt durch den offiziellen Beschwerdeweg gehen. Die Mitarbeiter füllen Formulare aus, halten Meetings ab und formulieren ihre „Bedenken“ so vorsichtig, dass selbst die beste Mediation nichts mehr retten kann.
Und am Ende des Tages sitzen alle in noch mehr Meetings, um darüber zu sprechen, wie „effizient“ der Code of Conduct das Unternehmen gemacht hat. „Ja, es dauert jetzt dreimal so lange, eine Entscheidung zu treffen, aber hey, wir sind super nett dabei.“
Die Bilanz: Mehr Regeln, weniger Spaß dank dem "Code of Conduct"
Die Berater haben das Unternehmen also „optimiert“. Der Chef ist begeistert, weil alles so ordentlich aussieht und jeder mit einem Lächeln durch die Gänge huscht. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Mitarbeiter trauen sich nicht mehr, ehrlich zu sein, der Austausch stockt und das einzige, was wirklich effizient funktioniert, ist die Herstellung von Scheinheiligkeit.
Vielleicht sollten die Unternehmensberater beim nächsten Mal weniger Regeln aufstellen und stattdessen mal einen Blick auf das eigentliche Problem werfen: Manchmal braucht ein Unternehmen keinen Verhaltenskodex, sondern einfach nur einen vernünftigen Dialog – und weniger Meetings, die keiner will.
Die Symptome behandelt mit dem Code of Conduct, die Ursachen bleiben
Am Ende des Tages bleibt der „Code of Conduct“ zwar schön eingerahmt an der Wand hängen, aber das Unternehmen hat nicht wirklich gewonnen. Stattdessen hat es ein weiteres Regelwerk, das die Mitarbeiter eher einschüchtert als inspiriert. Zweifelhaft zumindest die Installation in einem KMU mit maximal und überschaubaren 60 Mitarbeitern. Ein Code of Conduct ersetzt auf keinen Fall eine gesunde Unternehmenskultur.
Benimmregeln für ein Miteinander oder ein Korsett
für das Unternehmen: Der Code of Conduct
Und die wird bestimmt durch die Peresönlichkeiten der Mitarbeiter die man in das Unternehmen geholt hat. Wenn ein Unternehmen erst einen "Code of Conduct" nötig hat, muss man sich fragen, ob dieser soziale Compound, sprich Unternehmen, nicht tiefergehende Probleme hat, mit einem Code of Conduct kann man vielleicht die Symptome überdecken, die Ursachen werden so nicht beseitigt. In einer Zeit, in der zudem der Fachkräftemangel offensichtlich ist, man spricht auch von "Arbeiterlosigkeit" sollte man sich zudem sehr überlegen, statt auf ein natürliches, respektvolles Miteinander durch positive Kommunikation zu erzielen, dies durch ein Korsett namens Code of Conduct den Mitarbeitern aufzuzwingen.
Der Flurfunk wird niemals sterben – er findet nur neue Wege. Und der Unternehmensberater? Der geht zufrieden nach Hause und plant schon den nächsten effizienzsteigernden Workshop – mit noch mehr Regeln und noch weniger echtem Leben.
In diesem Sinne: Möge der Flurfunk mit euch sein – und lasst euch vom nächsten Berater nicht den Spaß verderben!
Es gibt Momente in Unternehmen, die fühlen sich an, als wäre man plötzlich in einer Parallelwelt gelandet. Einer dieser Momente ist, wenn ein Unternehmensberater mit ernstem Gesicht und einem Stapel PowerPoint-Folien zur Tür hereinspaziert und verkündet: „Was euer Unternehmen wirklich braucht, ist ein Code of Conduct.“ Für die meisten Mitarbeiter klingt das erstmal nach einer Mischung aus Klassenregeln und einem Kurs in Moraltheologie. Aber der Berater weiß es besser: Dieser magische Verhaltenskodex soll das Unternehmen auf wundersame Weise in ein Paradies der Effizienz, Harmonie und Produktivität verwandeln. Zumindest auf dem Papier.
„Code of Conduct – was soll das überhaupt?“
Nun ja, ein Code of Conduct ist im Grunde so etwas wie die Schulordnung, nur eben in schicker Sprache und mit vielen, vielen Regeln. Ein Verhaltenskodex, der von den Beratern mit nahezu religiösem Eifer als ultimatives Heilmittel gegen jegliche Unternehmensprobleme angepriesen wird. Denn klar, wenn es irgendwo nicht läuft, liegt das bestimmt nicht an schlechter Führung oder veralteten Prozessen – nein, es liegt daran, dass die Mitarbeiter nicht genug aufeinander achten. Und was wäre da besser als ein Regelwerk, das alle daran erinnert, freundlich, fair und vor allem „corporate“ zu sein?
Die Präsentation des Heilsplans: Der Verhaltskodex für die Mitarbeiter
Der Unternehmensberater beginnt die Vorstellung seines „bahnbrechenden“ Plans – mit einer PowerPoint-Präsentation, die aussieht, als hätte man sie für einen Glaubenskurs in der Volkshochschule konzipiert. Pfeile, Kästchen, bunte Grafiken – das volle Programm. Und dann, in feierlichem Ton, erklärt er: „Dieser Code of Conduct wird dafür sorgen, dass eure Firma effizienter arbeitet und alle Konflikte auf magische Weise verschwinden.“ Die Mitarbeiter nicken höflich, während sie innerlich denken: „Ja klar, und was kommt als Nächstes? Yoga-Kurse für effizienteres Tippen?“
Die wundersamen Regeln des Verhaltenskodex
Der Berater entfaltet den heiligen Text, den er „Code of Conduct“ nennt, und präsentiert Regeln, die sich anhören, als wären sie direkt aus einem Hogwarts-Lehrbuch übernommen:
• "Du sollst niemals schlecht über deine Kollegen sprechen.“ – Na klar, ab jetzt wird nur noch liebevoll über die nervige Marlene aus der Buchhaltung gesprochen, die seit drei Jahren das Passwort für den Drucker nicht finden kann.
•„Vermeide inoffizielle Kommunikation und Gerüchte.“ – Also wird der Flurfunk, dieses soziale Netzwerk ohne App, auf einmal verboten. Denn warum sollten Mitarbeiter in der Teeküche wichtige Updates teilen, wenn sie auch eine 12-seitige E-Mail durch den offiziellen „Kommunikationsweg“ jagen können, um es dann einen Monat später zu besprechen?
•„Sei immer positiv!“ – Aha. Selbst wenn das Unternehmen brennt und die Hälfte des Teams sich in einem Burnout befindet, lautet das neue Motto: „Alles ist super, solange wir lächeln.“

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