Dieser Duft ist nichts für Luftikusse. Nein, der ist für den ganzen Mann, der aber sich seiner selbst bewusst, nicht den großen Auftritt braucht, schon gar nicht im Büro.

Übrigens: Sehr günstige bei Notino gekauft:

Hier noch die konkrete Duftpyramide

von Lalique Encre Noire Sport:

- Kopfnote: Grapefruit, Bergamotte, Zypresse, provenzalischer Lavendel

- Herznote: aquatische Noten, Muskat, Bourbon-Vetiver, haitianisches Vetiver

- Basisnote: Moschus, Kaschmirholz

Unser Tipp für einen Tagesausflug während Ihres Urlaubes, sollten Sie in Frankreich, wie im Elsass weilen: Das Lalique Musée in Wingen Sur Moder

Es ist, als ob man in einen alten tiefen Brunnen schaut und die Kühle tief aus dem Erdreich, auf das darüber gebeugte Gesicht und Oberkörper trifft. Moschus und Kaschmirholz geben noch einmal soviel Schwere ab, dass man mit Sicherheit erkennt:

Den besten Männerduft den Lalique je gemacht hat, alle anderen Parfüms von Lalique haben mehr negative als positive Bewertungen ist Encre Noir. Für mich war Encre Noir pour homme, muss man ja eigentlich sagen, lediglich die „Urtinktur.“

Ich finde, dass die beiden weiteren Variationen von Encre Noir eben keine Flanker sind, also Encre Noire Sport und Encre Noir A L'Extreme wie man in der Parfümeursprache dazu sagt, sondern nicht nur eine Neuinterpretation, sondern eine Weiterentwicklung. Encre Noir A L'Extreme als auch Encre Noir Sport, der eigentlich „Encre Noir Bureau“ heißen sollte, denn es ist weniger ein Sportduft, sondern eher ein Büroduft für den modernen Mann.

Zugleich bedeutet ja „Encre Noir“ übersetzt aus dem Französischen: Schwarze Tinte. Auch die Flasche ist einem altertümlichen, wenn auch in moderne Formensprache übersetzt, einem Tintenfass (luxuriösen Glaskubus, der von René Laliques Tintenfass „Encrier Biches“ inspiriert) ähnelt. Und wo gehört ein Tintenfass hin? Richtig - ins Büro.

Lalique Encre Noir Sport - der Leisetreter für's Büro

Die Kopfnote in der Duftpyramide: Grapefruit und Bergamotte, die gemeinhin für einen Frischekick zuständig sind, doch dieser Eindruck verblasst recht schnell, um mit Zypresse und Lavendel eine menthollastige Aura zum Vorschein zu bringen. Zypresse und Lavendel sorgen für eine luftige, ätherische Leichtigkeit. - Das sind die Dinge, die man am ehesten bei einem sportlichen Duft erwartet, jedoch zeigen diese bei „Encre Noire Sport“ nur in schüchternen Nuancen ihr irdisches Dasein.

Sowohl das Bourbon Vetiver (San Salvador), als auch das haitianische Vetiver - Öle welche aus Gräsern - in diesem Fall, in mittelamerikanischen Staaten, wachsen - verleihen „Encre Noire Sport“ seine extravagante, trockene Kühle. Muskat und zweierlei Vetiver (Bourbon Vetiver und Haiti Vetiver) geben Erdung, davon aber reichlich.

Der Moschus wiederum verleiht Encre Noire Sport von Lalique eine "animalische Wärme" und eine strahlend bittersüße Duftnote, auch wenn man sich bei diesem Duft "extra dry" sehr viel Einfühlungsvermögen besitzen muss, um sich darin einzufinden.

Das Kaschmirholz wiederum sorgt zusammen mit den Vetiver Gräsern, dass daraus kein knisterndes, erotisches Lustgefühl die Oberhand bekommt. Doch so dunkel ist dieser Lalique Männerduft nicht, dass er der „Adams Familiy“ gefallen hätte. Keine Grabeskälte, kein eiskaltes Händchen. Ich würde ihn eher, aufgrund seiner Duftkomponenten, irgendwo ziemlich der orientalischen Duftrichtung zuordnen.

Morbider Charme, leicht auf die Schulter genommen

Für das lausche Frühjahr, den trüben Herbst und den Winter, der seit einigen Jahren kein richtiger Winter mehr ist,

für moderne Zeiten und moderne Männer die einen aktiven Lebensstil pflegen, aber auch wissen, dass sie von Zeit zu Zeit kürzer treten dürfen (…) ist Lalique Encre Noire Sport der ideale Männerduft.

Zugegeben: Für mich ist „Encre Noire Sport“ ein Herrenduft, der sich meine Zuneigung erst auf den zweiten Anlauf verdienen musste.

Zögerlich: Ich ließ mir genug Zeit ihn kennenzulernen, dem Drang nachgebend mich von ihm, in die unbekannten Tiefen, vielleicht auch die meiner Seele, hinunter zu wagen, bis zum Grund - um mich ganz und gar - seinem leicht spröden, morbiden, erschaudernden Charme zu ergeben.