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KKH: Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, steigt in Deutschland. Durch den Klimawandel? Durch das gänderte Freizeitverhalten?

Hautkrebsvorsorge geht jeden an

und kann gar nicht früh genug sein



Frau Dr. Yael Adler: "Man sollte gucken, was passiert mit meinem Körper,  verändert sich ein Leberfleck, gibt es neue Flecken, gibt es vielleicht auch rötliche Stellen, hautfarbene Stellen, die plötzlich erhaben sind oder "perlschnurartig glänzen." Oder gibt es Äderchen, die sich neu in den Hautknubbeln bilden. Dann sollte man sowieso zum Hautarzt gehen um dies abzuklären. - Rechtzeitig erkannt, kann man das meist wunderbar heilen"


Krankenkassen übernehmen Für gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr  alle zwei Jahre die Kosten für das Hautkrebs-Screening. Die KKH bezuschusst die Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung schon für 18 bis 34-jährige.



Do it yourself: Meiden, kleiden, cremen


Wie man sich am besten vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne schützt:


Reichlich Sonnenmilch / Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 verwenden.

"Ein Schnapsglas Sonnenmilch muss drauf"

Das Sonnenschutzprodukt sollte das UVA Siegel tragen, heißt mindestens 1/3 des aufgedruckten Lichtschutzfaktor, welcher den UVB Schutz ausdrückt, entspricht dann dem UVA Schutz

Regelmässig sollte man sich nachcremen, nach jedem Bad und ansonsten etwa alle  2 Stunden, weil man in der Sonne schwitzt und die Schutzwirkung einer Sonnencreme nachlässt

Die Mittagssonne vermeiden. Südländer halten nicht mal Siesta im Schatten, sie tun das im Haus!

2 Wochen vor einem längeren Urlaub im Süden jeden Tag ein Glas Karottensaft trinken oder Karotinkapseln einnehmen, das kann zumindest den Lichtschutzfaktor der Haut um Faktor 2 bis 3 verbessern. Trotzdem: Sonnencreme! (Raucher dürfen keine Supplements mit Carotin einnehmen.)

Auch bei bewölktem Himmel auf Sonnenschutz achten. Bis zu 90 % der UV Strahlung dringen durch die Wolkendecke. (Insbesondere die UVA Strahlung).


• Noch etwas, was ich fast vergessen hätte: Viele verlassen sich auf die berühmte "Lichtschwiele".  Diese tritt dann ein, wenn man die Haut langsam an die Sonne gewöhnt, was bis zu vier Wochen dauert.  (die Haut braucht etwa vier Wochen um diese auszubilden) Der Lichtschutzfaktor, der durch die ausgebildete Lichtschwiele entsteht ist vergleichsweise gering, zwischen 1,5 und 4. Durch Bräunung und Lichtschwiele dauert es zwar länger, bis ein Sonnenbrand auftritt, das Hautkrebsrisiko besteht aber weiterhin.



Nachdem erst kürzlich die Techniker Krankenkasse ihren Hautkrebsreport 2019 veröffentlicht hat, hat jetzt die KKH, die Kaufmännische Krankenkasse, nachgezogen und eine Auswertung von Hautkrebserkrankungen ihrer Versicherten veröffentlicht.


Aufmerksam auf die Studie der KKH durch die Sendung mo:ma (Morgenmagazin) im ZDF, in der auch wieder meine "Lieblings-Dermatologin" Frau Dr. Yael Adler eingeladen war. Die Sendung begann mit den Worten des Moderators: "Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs."


Der Klimawandel könnte einer der Gründe sein, warum das Risiko steigt, im Laufe des Lebens an Hautkrebs zu erkranken. Mehr warme Sonnentage bedeutet auch eine höhere UV Belastung. Viele Menschen können aus beruflichen Gründen die Zeit der höchsten UV Strahlung nicht meiden, sich nicht in schützenden Räumlichkeiten aufhalten. Die Mittagspause - ohne Sonnenschutz  - draussen und in der prallen Sonne zu verbringen, kann auf Dauer verheerende Auswirkungen auf die Hautgesundheit haben.


Zudem hat sich die Sonnenscheindauer pro Jahr (seit 1951) um 96 Sonnenstunden erhöht.  Dies alles trägt zu einem geänderten Freizeitverhalten bei. Man hält sich mehr im Freien auf. Im Urlaub wird Rad gefahren und gewandert, viele joggen täglich rund ums Jahr. Alles kein Problem, wenn man dies nicht unbedingt während den Stunden tut, in denen  die UVA und UVB Belastung am höchsten ist und man sich durch Bekleidung und entsprechende kosmetische Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor schützt.


Der Statistik der KKH nach stiegen die Neuerkrankungen von Hautkrebs in Deutschland zwischen 2007 und 2017 überproportional. So wurden 2017 im Vergleich zu 2007  87 % mehr schwarzer Hautkrebs, das gefürchtete Melanom, diagnostiziert ( „Spitzenreiter“ ist das Saarland mit 138 % Zunahme).


„Zweitplatzierter" ist Sachsen mit 133 Zunahme) und der etwas weniger gefährliche, da besser behandelbare weiße Hautkrebs (das Basallzellenkarzinom und das Stachelzellenkarzinom) sogar 145 %. (hier liegt sogar Sachsen vor mit 312 % und Thüringen mit immerhin 220% Zunahme in Folge der letzten 10 Jahre!

Wer meint, er beugt Hautkrebs vor, indem er

einen Sonnenbrand vermeidet, der irrt!


In der Pressemitteilung der KKH lese ich zum ersten Mal, was ich schon immer vermutet hatte: „Wer meint, er beugt Hautkrebs vor, indem er einen Sonnenbrand vermeidet, der irrt." Denn laut Experten steigt das Krebsrisiko durch die ultraviolette Strahlung der Sonne schon lange vor einer sichtbaren Verbrennung von Hautpartien. Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten ‒ mit erschreckender Tendenz, wie aktuelle Daten der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) zeigen.“


Die positiven Effekte der Sonne,

bzw. des Sonnenlichts


Sonne hat positive Effekte, Helligkeit ist unabdingbar für die Bildung von Serotonin. Im Volksmund auch als Glückshormon bezeichnet, beeinflusst der Neurotransmitter Körpertemperatur, Appetit, Emotionen, unser Belohnungssystem, Stimmung, Antrieb, hilft den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren. Doch Sonnenlicht oder Helligkeit am Tag und UV Strahlung sind zwei Dinge, die unterschiedlich zu betrachten sind:


Das UV Licht der Sonne,

es schadet mehr als es nützt


UV Licht, ein Teil unseres Tageslichtspektrums, ist Hauptauslöser für Hautkrebs. Das Risiko an Hautkrebs zu erkranken steigt bei Männern und Frauen mit zunehmendem Alter, etwa ab dem 45. Lebensjahr. Doch lassen wir jetzt Frau Dr. Yael Adler, die auch das empfehlenswerte Buch "Haut nah" verfasst hat, aus der Sendung zu Wort kommen. Das oben verlinkte Video wird nur bis August 2020 zu sehen sein, und ich möchte ihre Ausführungen - jeder Satz ein wertvolles, medizinisch fundiertes Statement, über diesen Zeitraum hinaus erhalten,"deshalb schritt ich zum Diktat:"

Was ist der Unterschied zwischen den beiden Hautkrebsarten?


Dr. Yael Adler: "Der schwarze Hautkrebs ist der, vor dem wir Angst haben. Wenn er auch nur 1 mm Dicke erreicht hat schon metastasieren kann, also durch die Lymphe oder Blutgefässe im Körper streuen kann und tödlich verlaufen kann. Der schwarze Hautkrebs geht von den Pigmentzellen aus, also entweder von den Leberflecken oder auf der freien Haut von den Melanozyten, die uns braun werden lassen."


Der weiße Hautkrebs, von dem gibt es zwei Arten, das Basalzellenkarzinom und das Stachelzellenkarzinom. Die sind meistens aber gut heilbar und streuen in der Regel nicht.


Immer jüngere Menschen sind von Hautkrebs betroffen


Frau Dr. Yael Adler: „Das eine, so sagt es auch die Krankenkasse, mag der Klimawandel sein. Es gibt mehr sonnige, heiße Tage. Alle Leute gehen mehr raus.  Das Freizeitverhalten ist natürlich ganz entscheidend. Wir hellen Typen sollten nördlich des Schwarzwaldes Urlaub machen, wenn wir südlicher gehen, müssen wir uns ausreichend schützen. Das passiert aber nicht immer ausreichend, deshalb kommt es zu mehr Hautkrebs.


Frau Dr. Yael Adler: "Es gibt weitere gar nicht so bekannte Faktorent. Zum Beispiel ein bestimmter Blutdrucksenker, HCT, der steigert das Risiko für weißen Hautkrebs. Viele Menschen, wenn sie älter werden, nehmen den. Und dann gibt es Ernährungsfaktoren, wenn man einen Vitamin D Mangel hat, oder einen Mangel an Omega 3 Fettsäuren (die sind auch in s in Fischöl und Algenöl vorhanden) - auch dann steigt das Hautkrebsrisiko.  Ebenso, wenn die Darmflora nicht gesund ist, weil man beispielsweise zuwenig  Ballaststoffe zu sich nimmt. Auch dann gibt es Faktoren, die Krebs an der Haut fördern können. Der Lebensstil ist nicht nur wie man sich bewegt, sondern auch was man tut, was man ißt."