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Der Winter ließ dieses Jahr die Hotellerie lange warten.  Weiße Weihnachten in der Voralpenregion zu erwarten war illusorisch. Dafür schlägt er jetzt in der ersten Januarwoche des Neuen Jahres um so heftiger zu. Eingeschneite Ortschaften und ein aktueller Skispringwettbewerb musste wegen heftigem Schnee und Schneesturm abgesagt werden. Wärme- und Trockenperioden, Orkane, Starkregen oder extremer Schneefall - diese Wetterphänomene sind kein Einzelfall. Bereits 2006 /2007 hatten wir einen der wärmsten Winter mit entsprechenden schlechten Umsatzzahlen in der Hotellerie.  Der Winter 2015/ 2016 dürfte ebenfalls einige Wärmerekorde brechen.


Vielenorts wird mit „Schneesicherheit“ geworben


Als  Schneesicherheit einer Region definiert man die  Zeitspanne zwischen 1. Dezember und 15. April des darauffolgenden Jahres, wenn in dieser Zeit an mindestens 100 Tagen eine durchgehende Schneedecke zwischen 30 und 50 Zentimeter liegt. Von 10 Wintern müssen mindestens 7 diese Voraussetzungen erfüllen,  um als schneesicher definiert werden zu können.


Statt Wasser -  Schnee Marsch


Seit mehr als 20 Jahren versucht man dem unsteten Winterwetter durch den  Einsatz von Beschneiungsanlagen entgegenzuwirken.  Bedenklich, dass Kommunen hier eine unrühmliche Rolle spielen und öffentliche  Gelder kurzsichtig für eine kurzfristige Politik verschwenden. „Unternehmen haben das Recht, Fehlinvestitionen zu leisten. In den Alpen finanziert aber die öffentliche Hand diese Investitionen häufig mit. Und verzweifelte Erschließungen unberührter

Landschaften zerstören ein Gut, das nicht einigen Wenigen gehört.“  (Andreas Götz CIPRA.info  81/2006)


Wintersport  - Skifahren auf kurze Sicht  


Begründet werden die öffentlichen Investitionen mit dem Blick auf die konkurrierenden Wintersportgebiete,  die entweder höher oder in einem Nachbarland liegen. Man erkauft sich Zeit,  um weiterhin „schneesicher“ zu sein, obwohl die schneesicheren Berghöhen  in den kommenden Jahren erst ab einer Höhe von  1500 bis 2000 Meter garantiert sein werden. Unterhalb diesen Höhen jetzt schon getrost die Schneekanonen abbauen kann - andererseits gerade in Höhen ab 1500 Meter besonders deutlichen Nachteile für die Natur durch die Kunstbeschneiung haben.  Es sind nicht nur die  Schneekanonen, die zwischen 35000 und 125000 € kosten, sondern auch die Investitionen die gleichzeitig erbracht werden müssen, wie Pumpwerke und das Anlegen künstlicher Speicherseen.


Kein Wunder, dass so manche Gemeinde in den Alpen hoch verschuldet und ein Return of Investment nicht in Sicht ist.  Auch die Investition in neue Liftanlagen der Betreiber der Skipisten sind erheblich, das Risiko Konkurs zu gehen ebenfalls. Alles ist vom  Wintersporttourismus abhängig.  Bergbahnen auf Geldsuche haben ein großes Handikap. Die Banken stufen sie als risikobehaftete Branche ein. .. Subventionen nützen den Bergbahnen bestenfalls kurzfristig etwas. An den fundamentalen Problemen der Branche ändern sie kaum etwas.“ So lautete die Essenz aus einem Artikel im Schweizer Tagesanzeiger.


Technologie statt Strategie


Derzeit wird noch viel zu viel auf Technologie und zu wenig auf einen Strategiewechsel im Tourismusmarketing gesetzt. Künstliche Beschneiung mag unter gegebenen Bedingungen für die Betreiber noch wirtschaftlich sein, doch die Anlagen verbrauchen enorme Mengen an Wasser und Energie und die Beschneiung beeinflusst Landschaft und Umwelt. Wenn die Temperaturen weiter steigen, dürfte künstliche Beschneiung weit teurer werden und ab einem bestimmten Niveau nicht mehr rentabel.“ (OECD, Dez. 2006).


Ein Schneeparadies auf Zeit  - gekaufte trügerische Sicherheit


Bereits jetzt ist es umweltpolitischer Irrsinn was durch den Einsatz von Unmengen an Schneekanonen angerichtet wird. Alleine um die Skiregion Kitzbühler Alpen wintersicher zu machen, sind bis zu 3600 Schneekanonen  im Einsatz. Doch wie lange noch? Bereits jetzt gibt es selbst in dieser Region warme Zeitabschnitte während der Wintersaison. Die machen  einen Einsatz von  Schneekanonen nicht möglich, da der Schnee sofort wieder tauen würde.  Man kauft sich  mit den Investitionen lediglich einen  Zeitaufschub. Der Tourismus im alpinen Vorraum brauchen dringend neue Konzepte für neue Urlauber.



Themenwechsel für die Hotellerie notwendig


• „Touristik-Manager werden baden gehen, wenn sie auf weiteres Wachstum  des Wintersport- Geschäfts setzen.“ So Klaus Töpfer, ehem. Bundesumweltminister und ehemaliger Executivdirector der Umweltprogramms der Vereinten Nationen,  bereits im Nov 2006.


• Es gibt inzwischen Tourismus-Experten wie Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung in Wien, die davor warnen dass die  Anzahl der Wintersportler stetig abnimmt: „Von 6000 befragten Österreichern sagen 66 Prozent, dass sie nie Ski fahren - 90 Prozent sagen sogar, dass sie keinen Wintersporturlaub machen".  Entweder war es ihnen zu teuer geworden - oder zu gefährlich.


• Weiter wurde  eruiert, dass in den letzten 15 Jahren jeder zweite Wintersportler seinen Sport nicht mehr ausübt - und wenn die Eltern das Skifahren  aufgegeben haben - gibt es auch nur wenig Nachwuchs. Heißt es fehlen auch die Kinder und Jugendliche, die das Skifahren dann erlernen.


• Ganze Familien sind also nicht mehr in Hotels zu finden.


•  Winterurlauber gibt es immer noch - aber diese verweilen  immer kürzer in den Hotels, so der Trend zu verlängerten Wochenenden / Kurzurlauben.



Alpiner Klimawandel


Die weltweite Klimaerwärmung setzt gerade den alpinen Regionen besonders zu: Im vergangenen Jahrhundert ist die Temperatur in Österreich im Jahresmittel um 1,8Grad C gestiegen. Eine weitere Temperaturzunahme um 1Grad bis 2GradC würde die Wintersaison in den Alpen um 20 bis 40 Schneetage verkürzen.  Der Mangel an ausreichend Schnee lässt die Tourismusbüros die Alarmglocken anschlagen.  Die "Naturfreunde Österreich" und die "Naturfreunde Internationale" zeigen in der  Broschüre "Alpiner Wintertourismus und Klimawandel" die Folgen des Klimawandels und  die Reaktionen der Tourismusbranche darauf.  


Naturfreunde Österreich - die alpinen Landschaften retten


Doch die Naturfreunde Österreich tun mehr, indem Sie Alternativen  für den nachhaltigeren Umgang mit der Natur in Bezug auf den sensiblen Wintertourismus und Wintersport aufzeigen. Dem größten  Schneesportveranstalter Österreichs ist es wichtig, dass die alpinen

Landschaften durch den Wintertourismus nicht noch mehr zerstört werden. So setzen sie sich für eine ressourcenschonende Nutzung von Boden und Wasser,  sowie den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt ein.


Mit Schneekanonen den Winter sichern - wie lange noch?


In den letzten Jahren wurde massiv in die Installation von Beschneiungsanlagen investiert. Schneekanonen sind aus dem Pistenalltag kaum mehr wegzudenken. Doch diese verbrauchen sehr viel Energie und Wasser und belasten die Umwelt. Die Gletscher schmelzen  rasant ab. Klimaexperten gehen davon aus dass sich der Schnee in den nächsten zwanzig Jahren um 200 bis 250 m in höhere Regionen zurückzieht. Dr. Christian Baumgartner, Tourismusexperte und Generalsekretär der Naturfreunde Internationale, sieht die Situation als globales Problem.


Sowohl die Alpen als auch die amerikanischen Skigebiete sind vom Klimawandel betroffen


"Denn nicht nur in den Alpen verkürzt sich die Skisaison, sondern auch in US-amerikanischen Skigebieten. Wintersportorte müssen dringend neue schneeungebundene Angebote entwickeln, die einen Ersatz für den langsam wegschmelzenden Skitourismus darstellen. Doch die gibt es bisher kaum."


Weniger Schnee in Niederösterreich, in Salzburg und Kärnten


In Österreich werden  vor allem tiefer gelegene Skigebiete in Niederösterreich, aber auch Salzburg und Kärnten unter dem Klimawandel leiden. "Manche Regionen werden den Skitourismus ganz aufgeben und andere Konzepte für die Wintersaison entwickeln müssen", so Dipl.-Ing. Regina Hrbek, Leiterin der Umweltabteilung bei den Naturfreunden Österreich.


„Wir werden auch in Zukunft kalte und schneereiche Winter erleben. Die Frage ist allerdings, wie viele Winter es hintereinander ohne oder mit zu wenig Schnee geben wird. Wie kann die Tourismusbranche damit umgehen, dass die Gäste über mehrere Jahre hinweg ausbleiben?“ so Klimaforscherin Univ.-Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb.


Die kostenlose Broschüre "Alpiner Wintertourismus und Klimawandel" kann bei den Naturfreunden Österreich bestellt werden. Ein PDF Download auf der Seite ist ebenfalls vorhanden.


Neben allgemeinen Informationen für einen ökologisch vertretbaren Wintersport erhält man auch Tipps und Ideen wie jeder einzelne von uns seinen Urlaub umweltverträglich  verbringen kann.   Auch wird aufgezeigt, was aus Sicht der Naturfreunde von Seiten der Tourismusbranche und von Seiten der Politik für die Entwicklung eines nachhaltigen Wintertourismus zu tun wäre.

Quelle: Naturfreunde Österreich


Update März  Welt.de :   „Braungrüne Wiesen statt weiße Pisten sind ein Horrorszenario für den Skitourismus: Skigebiete rüsten nun mit Schneekanonen auf – für Umweltaktivisten ein Sündenfall.  Kunstschnee soll den Wintertourismus retten. Das sei der einzige Weg, die Zukunft des Tourismus zu sichern, argumentieren Gemeinden und Liftbetreiber.


Umweltschützer kritisieren das als falsche Waffe gegen die Erwärmung – alternative touristische Konzepte müssten her. "Es ist in Zeiten des Klimawandels das völlig falsche Signal, auf den Skitourismus in Bayern zu setzen", warnt Michael Pröttel von der Gruppe Mountain Wilderness Deutschland. Es gehe künftig um den Sommertourismus.“  

Quelle: Welt Online Schneekanonen für Umweltschützer ein Sündenfall





Das Ende des Wintersports in Deutschland ist absehbar