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Amenities: Darf man sich in Businesshotels nicht wohlfühlen?

Ich bin viel unterwegs. Meist kann ich mir meine Hotels selbst aussuchen. Dann übernachte ich überwiegend in Wellnesshotels. Weil mir der Komfort in Wellnesshotels gefällt. Den bekomme ich in den meisten Businesshotels eben nicht. Stehen Messen auf dem Terminplan, dann ist das anders, dann muss ich in Businesshotels übernachten. Die Hotels für die Zeit der Messe, die bucht die Sekretärin unseres Chefs für unsere komplette Messecrew. Mei-O-Mei kann ich nur sagen...


Messebesucher, die "treuen Wiederholungstäter" der Hotellerie


Meist Jahr für Jahr bereits ein Jahr im voraus. Jedes Jahr das gleiche Businesshotel. Ganz nach dem Motto: Böse Überraschungen hat man nur einmal.  Der Vorteil für unser Messeteam: Nach einem anstrengenden Messetag, die Stimme ist heiser, die Füße sind heißgelaufen, ist man froh das Hotel wie im Schlaf zu finden. Wer immer den gleichen Weg geht, der kann sich nicht verirren und geht seltener fremd ( oder habe ich da was verwechselt?) Man kennt dann auch bereits die Infrastruktur des Hotels, kennt die Restaurants, und die Besonderheiten, auf die man sich dann doch Jahr für Jahr freut. Auch wenn es kein Wellnesshotel ist. Man klagt schließlich gerne auf hohem Niveau.


Ich hatte vor einigen Jahren in einem 4 Sterne Haus als Guest-Relation Manager  gearbeitet. Unter der Woche entsprach das Hotel dem Charakter eines Businesshotels, weil bis zu 10 Konferenz- und Seminarräume zur Verfügung standen. Am Wochenende, wenn die Businessgäste dann Freitag rechtzeitig auschecken, kamen nachmittags die Kurzurlaub- und Beauty-Gäste. Deshalb erlaube ich mir einen Einblick in die Hotellerie von beiden Seiten.


Zu sensibel für die Hotelbranche?


Niemand hat etwas zu verschenken. Das betrifft Wellnesshotels genauso wie Businesshotels. Doch Geschäftsreisende sind preissensibler. Die Mitarbeiter vieler Unternehmen haben ein bestimmtes Limit, wieviel sie der Spesenabrechnung aufbrummen können. Da spart sich so mancher das Frühstück, der "Kaffee to go" muss reichen. Genauso eng müssen die Businesshotels kalkulieren. Eine alte Kaufmannsrechnung besagt, wer weniger einnimmt, kann weniger ausgeben.  Mit "sensibel" ist übrigens die Sensibilität eines Hotels bezüglich der Bedürfnisse des Gastes gemeint.


Nirgends sind die Hotelgäste so treu wiein den Businesshotels


Businesshotels leben von wiederkehrenden Gästen. Denn einerseits ist jeder Mensch ein Gewohnheitstier, mag vertraute Orte und Menschen, baut Beziehungen auf. Manchmal gelingt das ganz einfach durch zuvorkommende Mitarbeiter. Oft sind das solche, die bereits seit vielen Jahren sich zum Hotelbetrieb zugehörig fühlen, oder wie man so schön im Volksmund sagt, „zum Inventar.“ Das schafft "Bindung" im positivsten Sinne. Bei Messeverastaltungen ist es auch so, dass auch die Mitarbeiter aus anderen Firmen die ebenfalls auf der Messe sind , Jahr ein - Jahr aus, ebenfalls das gleiche Hotel buchen. Auch das ist ein wiederkehrendes Ereignis, diesen beim Frühstück oder Abendessen zu begegnen, sitzen sie doch oft nur einen Tisch entfernt.  


In Großbritannien in den "Premier Inns"weiß man das: "Ein komfortables Bett, ein großartiges Frühstück und effizienten Service. Das ist Premium-Qualität zu Economy-Preisen"


In Deutschland ist, diese Einsicht noch in weiter Ferne


Es gibt Mitbewerber, auch neue sind auf dem Markt. Nach meinen Erfahrungen in „Businesshotels“, da beschwöre ich ständig unsere Sekretärin, Motel One Zimmer für uns zu buchen.  Doch diese sind zuerst ausgebucht. Keine Chance in Messestädten".


Die Motel One Budget Hotels  machen vieles richtig:  Hohe Servicestandards, wertige Materialien und gutes Design sind die prägenden Elemente aller Motel One. Mittelfristiges Ziel ist es, das Standortnetz in den deutschen Großstädten zu verdichten und parallel dazu die Expansion in den europäischen Metropolen voran zutreiben."


Traditionelle Stadthotels und Businesshotels stehen also in direkter Konkurrenz zu Low Budget Hotels. Bei letzteren kann man sicher sein, immer den neuesten Standard vorzufinden, dass sie höchst professionell gemanaged werden und die Gäste /Kundenwahrnehmung ausgezeichnet ist. Ein weiterer Mitbewerber steht bereits auf dem Plan: AirBNB Gastgeber. Zudem verlieren Messen - auch wegen Internet, bzw. weil Unternehmen inzwischen oft Hausmessen vorziehen und Firmenvertreter direkt an den Firmenstandort einladen, an Bedeutung. Der Bedarf an Hotelzimmern während einer Messe wird nicht größer. Der, der auf Dauer das attraktivste Angebot bei bester Aussstattung hat wird das Rennen gewinnen.   Für tradtionielle Stadthotels und Businesshotels wird es also nicht leichter.


Hotel Amenities sind gerade in Businesshotels wichtig -  und wirksam


Dabei könnten viele Businesshotels gut mithalten.Wenn die Randbedingungen stimmen. Das können die Amenities recht hilfreich sein. Denn die angenehmen Dinge bleiben in Erinnerung und können dem Zünglein an der Waagschale den Ausschlag geben, ob man  auch das folgende Jahr wieder  im gleichen Businesshotel bucht, oder sich doch auf die Suche für einen Wechsel macht. Zu einem Hotel einer Kette, wie dem Motel One oder gleich sich einen AirBnB Gastgeber sucht (Gerade versuche ich mich auch mit diesem Gedanken einmal versuchsweise anzufreunden).


Uns gut in Erinnerung, das  Leoso, einem Best Western Hotel  in Leverkusen. Wir waren für 4 Tage eingebucht. Die Getränke in der Minibar durften wir ohne Berechnung genießen. Ohne Reue sowieso: Wer Leverkusen kennt, weiß dass dieser nicht der "Ballermann auf Malle ist."


Jeder wusste, dass der nächste anstrengende Messetag bevorstand und man sich keinen Brummschädel leisten konnte. Ein Mineralwasser oder ein Bier waren da ausreichend. Die Geste zählt. Die Kosten der großzügigen Offerte - für das Hotel - hielten sich in Grenzen. Hoffe wir sind nächstes Jahr wieder hier. Wie jedes Jahr erhielten wir von unserem internen Buchungsservice ein Befragungsblatt, was uns auf der Messe und danach gefallen hat und mit was wir zufrieden oder auch nicht waren. So sollte es in jedem Unternehmen sein.


Ganz übel: Messepreis Wucher in der Hotellerie


Warum wir nicht direkt in  Köln übernachteten?  Entweder waren in Köln die Hotels komplett ausgebucht, oder Zimmer aufgrund des Phänomens "Messewuchers", so teuer, dass wir uns eine Beherbergung dort nicht leisten wollten. 300 und mehr Prozent Aufschlag für ein Einzelzimmer mit einem Bett in Kindersarggröße und einem Fernseher , der den Bildschirm eines Din A 4 Blatts hatte. Ausbeutung einer Notlage? Ja so könnte man sagen.


Hier ein Zitat aus dem Handelsblatt:  " Besonders gut geht es der Hotellerie während Messen und Großveranstaltungen. „Wir erhöhen die Preise zu Großveranstaltungen um 400 Prozent“, verrät ein Hotelmanager.  Nun könnte man sagen: Ein Hotelzimmerpreis ist eine Mischkalkulation. Und dass der Aufpreis zu Messezeiten, den Zimmerpreis rund ums Jahr sozusagen "subventioniert."  - "Ehrgeiz", so Oscar Wilde, " ist die letzte Zuflucht des Versagers."  Will heißen, man kann sich als Hotel, selbst in mittelmässiger Lage, insbesondere zu Zeiten von Internet und Service-Excellence, so einiges einfallen lassen um als Hotelier über die Runden zu kommen.


Wenn ich aber das Spiel der Messepreise als Hotelier schon mitmache, dann sollte für den Mehr an Preis auch ein Mehr an Leistung geboten werden. Das ist wohl das Mindeste, damit der Gast sich nicht zähneknirschend verarscht vorkommt. Übrigens, bei meinen vielgelobten Motel One scheint es auch einen Aufpreis zur Messe zu geben, der sich aber doch sehr in Grenzen hält und vielleicht, schätze ich mal gerade 20 € über dem normalen Preis liegt.


Hatte einen entsprechenden Eintrag auf Tripadvisor gefunden: "Der Aufenthalt fand während der CMS Messe 2017 statt. Für gewöhnlich liegen die Hotelpreise zu Messezeiten um ein Vielfaches höher, nicht bei Motel One. Ja, wir mussten einen Aufschlag bezahlen aber 98,50€ inkl. Frühstück und Tiefgaragenstellplatz sind unschlagbar."  Kein Hotelier sollte sich nach solchen Schikanen  eben auch nicht über das Aufkommen von AirBnB beschweren! AirBnB Gastgeber bieten teilweise einen Service und einen Komfort, der für manchen Hotelier, der Gäste als selbstverständlich und in der Zwangsfalle sah, ein leuchtendes Beispiel sein.


Lesen Sie dazu auch den Artikel: Hotelkosmetik, die Beste ist die, die keine ist!


Es gibt nur einen Weg aus dem Dilemma der Businesshotels:


Verwöhnen Sie Ihre Businessgäste nach Strich und Faden!  Umgarnen Sie ihre Hotelgäste. Überraschen Sie Ihre Hotelgäste durch excellenten, aufwändigen Service und Amenities, die ganz im Sinne und im Wunsch des Gastes sind. Nur so haben Sie eine Zukunft.



Eins: Klimaanlage im Hotelzimmer


Businesshotels liegen oft mitten in der Stadt. Das ist verkehrstechnisch günstig. Die Sommer werden immer heißer. Hitzeflimmern in der Betonwüste. Verkehrslärm und Abgase, wenn das Fenster geöffnet wird. Da freut man sich auf ein klimatisiertes Zimmer. Damit die Fenster zu bleiben können.  Klimaanlagen sind  noch lange kein Standard in Deutschland. Sollte es sein. Nachteil für den Hotelbesitzer: Eine weitere Investition und ein höherer Stromverbrauch. Vorteil: Eine Klimaanlage hat auch Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit, heißt dass man mit ihr oft Schimmelbildung verhindern kann, insbesondere wenn die Bäder innenliegend. Das kann enorme Renovierungskosten sparen, wenn man einmal weiß wie schwierig es ist, Schimmel wieder aus dem Gebäude rauszukriegen.  


New Orly Hotel München, eigener Zusatz: Boutiquehotel


Leider hatte ich erst kürzlich in München ein nicht sehr schönes Erlebnis. Hotel New Orly, Gabrielenstraße 6. Über Booking. com gebucht, eine Nacht für 90  € inkl. Frühstück. Bei Abreise hatte ich nochmal 12 € für Garage und 4 € für Minibar gezahlt. Mitte Oktober draußen 24 Grad, ein warmer, schwüler Altweibersommertag. Mein Zimmer war den ganzen Nachmittag von der Sonne durch ein riesiges Fenster aufgewärmt worden. Drin gab es zwar Vorhänge zum Zuziehen, aber die Wärme kam ja trotzedem durchs ungeschützte Glas. Und wer will schon mitten am Tag im Dunkeln sitzen, wenn man keine Kartoffel ist!  Die Fensterfläche lag Süd / Südwest. Also volle Pulle Sonne!  Es gab keine Jalousie/Rolladen um von draussen das Fenster vor Einfall zu schützen. Aber man konnte für 20 € Aufpreis (!) anscheinend pro Tag die Fernbedienung für die eigentlich vorhandene Klimaanlage buchen!

Mein einziger Trost, der mein Gemüt nicht so überhitzen ließ wie mein Zimmer, die Vorstellung ich hätte mitten im Hochsommer das Zimmer gebucht!


Rache ist ein Gericht, das man am besten kalt serviert


Es wird mir also eine Freude sein, zusätzlich zu diesem Eintrag die Bewertung im Booking .com Feedback Bogen einzusenden und auf Tripadvisor einen entsprechenden Eintrag zu schreiben. Wie heißt es so schön im Filmabspann: "Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind frei erfunden." Trotzdem möchte ich, ich betone es noch einmal, zusammenhanglos auf den Artikel in der Bild Zeitung hinweisen: Vorsicht Nebenkosten!  Schade, eigentlich fand ich das New Orly recht gut und fast hätte ich es über den Klee loben können. Auch die Umgebung war recht nett. In einem Münchner Wohngebiet gelegen. Restaurants in der Nähe und kleine Geschäfte. Alles da, alles vom Besten, wenn da nicht...


Zwei: Starkes und schnelles Wlan


Einfach nur ärgerlich. Kürzlich erst wieder in einem Novotel (Bad Dürkheim) passiert. Mein Pech (?) ich bekam ein Zimmer in einer Hotelecke, das jedem Sicherheits-Phobiker und Strahlenverängstigtem eine Freude gewesen wäre. Mir nicht. Das Wlan war so unzureichend, dass ich mir mein eigenes Wlan via meinem iPhone basteln musste. Gut, dass wenigstens LTE von meinem Provider zur Verfügung stand. Nicht auszudenken heute noch ohne stabile Internetverbindung - überall und jederzeit - auskommen zu müssen. Wlan ist eines der wichtigsten Amenities, sollte in jeden Hotelzimmer in bestmöglicher Stärke und Volumen zur Verfügung stehen. Gratis sowieso. Alles andere wäre nicht mehr zeitgemäß. Die neueste Gesetzgebung kommt einem einfacheren Handling auch entgegen, man kann sich das komplizierte Wlan-Voucher verteilen und verwalten sparen.


Drei: Aufladestation und Powerbank


Wie oft ist es so manchem Hotelgast gegangen, nachts zu vergessen das Handy / ipad  aufzuladen. Handyaufladestationen in Sichtweite des Hotelgastes im Frühstückszimmer, an der Rezeption und in der Lobby, wäre da eine gute Idee. Ebenfalls auf dem Zimmer sollte zumindest eine Ladestation mit USB, Mini USB, Lightning und neuerdings USB-C zur Verfügung stehen. Dann nutzt der Gast diese, er vergisst nicht sein Ladegerät am Ende des Hotelaufenthaltes wieder einzupacken, weil er es erst gar nicht auspacken muss. Und dem Hotel entfällt die Aufgabe ihm dieses im Anschluss nachzusenden. Oder eine Powerbank, fertig aufgeladen für den Gast,  an der Rezeption verfügbar. Vergißt ein Gast die Powerbank mit aufgebrachtem Logo des Hotels zurückzugeben. Kein Problem. In der Werbemittel- Wirtschaft schon fast ein Cent-Artikel (ab 3 € erhältlich).  Die lassen sich dann spielend und berechtigt über den BeherbergungWerbebudget rechtfertigen.


Vier: Weiche und flauschige Handtücher


Viele Hotels waschen nicht mehr selbst, sondern lassen ihre Wäsche von einem Textilservice abholen. Outsourcing heißt das Zauberwort der Ökonomisierung in der Hotellerie. Was man sich noch für mangelintensive Servietten,Tischtücher und Bettwäsche gefallen lassen kann. Bei Handtüchern geht das gar nicht. Erstens lassen sich flauschige Handtücher ganz gut in einer Gewerbewaschmaschine  im Hotel selbst waschen (bei angemessener Temperatur, einem sanften Waschmittel und einem ökologisch vertretbaren Hygienezusatz), und in einem Trockner mit ökologischer Wärmerückgewinnung trocknen. So schonend behandelt,  hat dann nicht nur der Hotelgast, sondern auch der Hotelier viel Freude an den Handtüchern, letzterer wegen der längeren Haltbarkeit.


Ein Hotel ist keine Leprakolonie!


Zweitens werden die meisten Handtücher in fremden Wäschereien, so vielfältige  Erfahrungen, furchtbar mit chlorhaltigen Zusätzen malträtiert (so riechen sie auch), zudem unnötig heiß gewaschen. Ein Hotel ist keine Leprakolonie! Da bleibt nicht nur die Ökologie auf der Strecke. Gäste bemerken schon, wenn ihr Badetuch die Geschmeidigkeit der obligatorischen Fußmatte im Hotelbad hat. Und die wickelt man sich jetzt wirklich nicht gerne um den herrschaftlichen Leib!  Beim Abtrocknen tauchen da mitnichten  nicht die schönen, schmusigen, duftigen  Bilder der Lenorwerbung vor dem geistigen Auge auf.


Fünf: Wirklich wohltuende Hotelkosmetik


Versetzen Sie sich in die Rolle Ihres Gastes. Den ganzen Tag im Auto unterwegs, Besuche bei Kunden oder Besprechungen in großen, nicht immer optimal klimatisierten Seminar- oder Besprechungsräume. Abends im Hotelzimmer ist man völlig erledigt. Und doch wartet zwei Stunden später ein gemeinsames Abendessen mit einem weiteren Geschäftspartner.  Den Wecker gestellt  und ein kleines Nickerchen für 30 Minuten, das muss reichen. Danach lange duschen, Haare föhnen.


Das weckt noch einmal die Lebensgeister. Jetzt wäre es schön, wenn bei den Hotel Amenities an eine belebend duftende und wirkende  Bodylotion gedacht wurde. Noch viel schöner, wenn auch ein erfrischendes Fußgel zur Verfügung steht. Hat man ja grundsätzlich nie dabei.  Ich erwarte als Hotelgast, insbesondere als Businessreisender, der  über das Jahr hinweg mehr Geld in der Hotellerie lässt als ein Vorstandsvorsitzender eines Gütersloher Unternehmens zu seinen besten Regentschaftszeiten, erstklassige Pflegeprodukte im Bad, in mindestens der gleichen Qualität, wie ich sie zu Hause benutze! Merke: Was als Amenities, als Annehmlichkeiten bezeichnet wird, sollten auch genau diese sein und nicht an eine Notration zu Kriegszeiten im Luftschutzbunker erinnern.


Die Haare föhnen und noch mal kurz das Gesicht nachrasieren. Auf die Uhr geschaut. Super, noch 15 Minuten angezogen "sich auf dem Bett" langgemacht. Voller Tatendrang! Der Abend kann kommen.


Hotelkosmetik in Businesshotel ist ein Wellnessfaktor


Für mich ganz unverständlich dass Spitzen Businesshotels wie das Steigenberger Los Angeles Berlin mit dem Steigenberger Convention Center, oder das InterContinental Berlin die in ihren Hotelzimmern, bzw. Hotelbädern befindliche Hotelkosmetik nicht namentlichen ausweisen. Hotelkosmetik ist Wellnessfaktor! Bitte ändert das! Oder verwendet eine kostspielige Hotelkosmetik für die ihr euch nicht schämen müsst. Wie heißt es im Volksmund so schön: Zeigt her eure Schuhe!


Sechs: Amenities an der Rezeption  - Die Notfallapotheke


Schon mal das Rasierzeug vergessen?  Nun das ist in so manchem Fall der Härtetest für die Servicebereitschaft eines Hotels. Gut dass man fast in jedem Hotel an der Rezeption hier Hilfe erwarten kann. Glück bedeutet es, wenn der Servicemitarbeiter dann eine kleine Spraydose mit handelsüblichem Marken Rasierschaum nebst Einwegrasierer offeriert. (Lässt sich beides in kleinen Stückzahlen in jedem DM Markt besorgen). Pech bedeutet es, wenn statt dessen ein "Amenity-Rasier-Package" gereicht wird, zwar mit dem Einwegrasierer, aber mit einer winzigen Tube "Gleitmittel", bei  dessen Anwendung man bei der morgendlichen Gesichtsroutine die gleichen Qualen erleidet, wie bei der Intimrasur eines unbarmherzigen Krankenpflegers,  kurz vor der Blinddarmoperation.


Noch einmal einen exemplarischen Blick auf das Leoso, das Best Western Hotel  in Leverkusen.  Zurück von der Messe zur Rezeption um den Zimmerschlüssel in Empfang zu nehmen. Welch schöne Überraschung: Hier standen mehrere kleine Körbchen, gefüllt mit Fussgelproben eines bekannten Herstellers."Natürliches Pfefferminzöl und Menthol erfrischen, müde brennende und stark beanspruchte Füße."  Man durfte sich gratis bedienen. Nie schmerzen Füße mehr. Wie gut dass das Hotel daran gedacht hat.


Eine gute Idee im Sommer wären vielleicht kleine Proben mit Sonnenschutzcreme. Gerade hatten wir Vichy und Daylong getestet, die Pröbchen bekamen wir in der Apotheke. Das gilt für Businesshotels aber auch für Wellnesshotels. Oder man verteilt die Proben auf den Zimmern mit dem Hinweis, dass man eine größere Menge an der Rezeption erhält. Das Bewusstsein, dass ungeschützter Aufenthalt in der Sonne unweigerlich zu Falten führt, ist auch in den Businessetagen großer Unternehmen angekommen. Hier tut man inzwischen alles, um möglichst unverbraucht und frisch aufzutreten. Dankbare Gäste sind Ihnen auf jeden Fall sicher.


Sieben:  Ein mindestens 40 Zoll großer Fernseher


Ob dieser Fernseher jetzt unbedingt in die häusliche TV Hotelanlage eingebunden wird, so wie das früher Usus war, ist eine Frage, die sich jeder Hotelier selbst beantworten muss. Ein Grund fällt hier sicher weg: Die Kanäle mit den Schmudddelfilmchen von früher, die sind in Zeiten von Yourporn und Netflix (Netflix killed the Porn Star) ja sowas von gestern... Der Informationsdienst, den es beim Einschalten eines eingebundenen Fernsehers gibt, lässt sich gut durch die Seite ersetzen, die man erhält, wenn man sich ins hoteleigene Wlan einbindet, dann auf dem PC oder Tablet. Flat-TVs werden immer günstiger, so daß ein 40 Zoll Fernseher von einem Markenhersteller schon für 200 € erhältlich ist. Diese bieten dann sogar genug Anschlussmöglichkeiten, um Präsentation über das Laptop eingespielt, zu testen oder via Laptop Netflix auf dem Hotelbildschirm anzuschauen.


Acht: Eismaschine  


Gibt es in den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten, auf jedem Stockwerk: Eine Eismaschine, die am "laufenden Band" Eiswürfel produziert.  So wie das in den USA gehandhabt wird, geht das natürlich bei uns nicht. Einfach Klappe öffnen und sich mit einem Plastikbecher per Hand das Eis herausschaufeln. Sicher gibt es aber auch schon hier praktikable Lösungen bei deutschen Herstellern. Wir wissen es alle, die Sommer werden heißer, Frühling und Herbst ebenfalls. Hotels schaffen die Minibars ab, ein Grund ist die Rentabilität, ein zweiter Grund der hohe Stromverbrauch. Ok vielleicht sind wir mit diesem Vorschlag noch zu früh?


Neun: Eine ordentliche Matratze  


Ein Hoteldirektor mit rheinischer Frohnatur sagte einmal: "Was wollen die Leute,  die zu uns  ins Hotel kommen? - Ne ordentliche Matratze und was Gutes zu essen."  Mit Schaudern denke man an eine Hotelnacht in der Nähe des Pariser Gare du Nord. Eine Szene für einen surrealistischen Film, eines Luis Bunuel würdig, wenngleich aber weniger unterhaltsam. Zumal ich der Hauptdarsteller war. So einen Film, verspreche ich Ihnen, wollen Sie wirklich nicht sehen. Ein Bett mit so einer tiefen Liegekuhle, dass man davon ausgehen darf, dass in eben jenem Zimmer,  in eben jenem Bett,  in den letzten friedlichen Jahrzehnten, Generation von Kindern verschiedener Nationen gezeugt wurden.


Üblich in der Hotellerie ist, dass in einem bestimmten Rhythmus, Matratzen gedreht werden, unter anderem, um die Kuhlenbildung zu vermeiden. Auf Dauer sicher keine optimale Lösung zumal der Gast, sich sowieso schon auf einer ihn nicht gewohnten Schlafunterlage nächtigen muss, dann sollte diese einen optimalen Zustand aufweisen. Wie man sich bettet, so ausgeruht, oder nicht ausgeruht wacht man morgens auf und verbringt seinen Tag.


Niemand schläft alleine in seinem Hotelbett...


Inzwischen sollte sich auch in der Hotellerie rumgesprochen haben, dass Matratzen mit höchster Qualität nicht mal teuer sein müssen, und sich die Kosten für einen regelmässigen Austausch im Rahmen halten.  Ein Spannmolton oder eine Allergiker geeignete Auflage sollte auf keinem Hotelbett fehlen, regelmässig mit abgezogen werden, optimal wäre mit jedem Bettbezugwechsel.  Milben oder gar Bettwanzen, von mir auch "Bettgesellen" genannt, siehe die Überscherift zu diesem Passus, sind nicht nur ein hygienisches Problem, das manchem Hotelgast alleine beim Bedanken die Haare aufstellen lässt, sie können durchaus die Nachtruhe stören und für einen wenig erholsamen Schlaf sorgen. Wer sich zudem die Krätze einfängt, der hat noch zu Hause, einige Tage über den Besuch bei einem Hautarzt und mehreren Petroleum Bädern, damit zu tun.


Zehn:  Die gute alte, neue Schuhputzmaschine


Nichts ist im Business-Auftritt so wichtig, wie Schuhe mit nicht abgelaufenen Absätzen und gepflegtem, glänzenden Leder. Einen Schuhputzservice mit dem obligatorischen Schuhe vor die Tür stellen, gibt es nur in Fred Astair Filmen oder  ausgesuchten Hotels, wie dem Travel Charme Ifen. Mehr als eine schöne Geste. Es geht auch anders, ganz nach dem Motto, selbst ist die Frau, selbst ist der Mann. Eine gute, leise Schuhputzmaschine mit mehreren Bürsten und Pflegemittel für das Aufpolieren zwischendurch, die sollte keinesfalls fehlen.


Bei den Amenities findet man des Öfteren noch "sewing kits" also Nähzeug! Ich bitte Euch! In Zeiten in denen selbst züchtige Mädcheninternats oder Hauswirtschaftsschulen kaum noch Nachfrage verspüren, der Microwellenherd die einzige ständig benutzte Wärmequelle in modernen Familien gilt, wem traut man da noch zu, sich selbst einen Knopf annähen zu können. Da gehört ein Hinweis in die Hotelmappe. Knöpfe, die nähen wir Ihnen gerne an Ihre Jacke oder Ihr Hemd an!


Elf: Keine elektronischen Türschlösser wie in  Guantanamo!


Nicht zu weit hergeholt um unter Amenities aufgeführt zu werden, weil es eben keine Ann Ach ja, kommen wir zurück auf das Leoso, das Best Western Hotel, das ich bereits oben erwähnt hatte. Zugegeben ich stehe öfters auf Kriegsfuß mit den elektronischen Türschlössern in Hotels.  Doch was sich manche Hotels an elektronischem Schrott so andrehen lassen, spottet selbst noch dieser Beschreibung. Man stelle sich vor, man kommt nach einem langen Tag von einer Messe zurück ins Hotel, will ins Hotelzimmer und dann fängt man erst mal an, aber gut 30 Sekunden, an seinem Zimmertür-Schloss rumzubasteln bis das Scheissding (!) aufgeht. Da fängt der entspannte Abend bereits mit einem Fluchen an!  Ich stelle mir gerade ältere Herrschaften vor,  die ärgerlich die Tür zu ihrem Zimmer nicht aufbekommen, im Lift zur Rezeption runterfahren müssen, damit ein Hotelangestellter wieder mit hoch fährt und die Tür aufschließt. Dieser Ritus wiederholt sich dann regelmässig während des gesamten Aufenthaltes. Ein Albtraum für die Hotelgäste und ein ebenso großer für die Mitarbeiter im Hotel